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Ein Vortrag, um nicht durchs Leben zu rutschen

Es ist paradox: Je mehr zeitsparende Technik wir einsetzen, umso weniger Zeit haben wir. Obwohl Nerven und Gesundheit unter Stress leiden, gilt es als gutes Image, „keine Zeit“ zu haben. Das ist falsch; denn wer permanent keine Zeit hat, der kann nicht gut leben. Gehetzte rutschen nur so durchs Leben. Statt zufrieden auf „erfüllte“ Zeiten zu blicken, hinterlassen „zeitliche Hohlräume“ Gefühle der Leere. Um nicht diesem depressiven Zeitdruck zu erliegen, vermittelt der Vortrag Anregungen, die helfen, die Zeit als Geschenk des Lebens zu empfinden. Statt keine Zeit für die Zeit zu haben wird der Focus auf die Wertschätzung der Zeit durch mehr Achtsamkeit im Umgang mit den richtigen Zeitpunkten gelenkt. Das stärkt unser Sinnempfinden und stärkt in uns zugleich das Gefühl für ein „erfülltes“ Leben.

„Das war ein besonderer Nachmittag mit Ihnen! Ihr Vortrag war sehr überzeugend und anregend. Er hat uns nachhaltig berührt und wirkt gewiss noch lange stärkend nach. Mit einem lieben Gruß nach Rheine grüßt Sie im Auftrag der Damen des Lions-Clubs Warendorf.“

Susanne W. – 01.12.2021

Ich – Du – Wir

Verantwortlich denken und handeln

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Eins und Eins macht Fünf?
Stimmt, wir haben drei Kinder!

Kommt das Mitmenschliche aus dem Blick,
bricht sich das Gegeneinander Bahn.

Viele gut gesinnte kleine Leute
in vielen kleinen Orten,
die viele kleine Schritte tun,
können das Gesicht der Welt verändern

Man ist nie zu klein,
um für Wesentliches großartig zu sein.

Das Ich erkennt,
das Du benennt;
das Wir verwandelt
(gemeinsam gehandelt).

Mich verlassen zu können bedeutet,
mein Ich zu verlassen, um im Du oder Wir Aufnahme zu finden.

Heimat,
das ist landlebig Langlebiges.

Der Egoist bewahrt sich,
statt sich zu bewähren.

Die Drehung um sich selbst
ist bekanntlich eine Bewegung,
die es verhindert, vorwärts zu kommen.

Das Ich, das zum Wir gehört,
ist ein anderes Ich als das ungebundene,
frei herumstreunende Ich.

Eine Überbetonung der Individualität
führt zu einer Entfremdung seiner selbst.

Um auf Irrwege zu kommen reicht es,
sich einzureden, dass niemand uns versteht.

Warum nicht auch mal „verrückt“ sein?
Weggerückt vom „Normal-Fall“, den Zwängen im Mittelmaß;
weg von den Formen der Hoffart, die uns aus der Form bringen.

Die Gespräche kann man sparen,
wo Worte nur sich selbst bewahren,
statt ehrlich sich zu offenbaren.

Wie man so spricht,
das spricht für sich.

Wie schön,
wenn sich Rücksichtslosigkeiten,
die ich erfahren habe,
in Rücksichten wandeln für jene,
die gerade rücksichtslos sind.

Es ist doch ganz einfach:
Hält man die Klappe, klappert’s auch nicht.

Es gibt viele Gründe, sich selbst zu lieben,
aber es gibt keinen vernünftigen Grund,
sich selbst zu hassen.

Ein Blick in den Spiegel genügt,
um sich augenzwinkernd zu sagen:
„Lasst uns gut miteinander umgehen.“

Ja, so wie ich bin, bin ich gut –
doch ich möchte mich auch noch gerne
weiterentwickeln.

Die Realität zeigt uns nichts anderes als
Wirkungsbeziehungen.

Zwei Worte, ohne die es nicht geht:
Entbindung und Einbindung.

Stabilitas erfordert Bindungen,
um sich von sich selbst zu lösen.

Dasein ist Mitsein.

Ein Auge mal zuzukneifen ist besser,
als gleich den Kopf zu verlieren.

Ein bisschen mehr Humor
täterätätä uns allen gut.

Zorn blitzt,
Humor erleuchtet,

Methode findet,
Humor erfindet.

Schmiert der Professor
auch noch so fein sein Brötchen,
so ist das damit noch lange nicht
wissenschaftlich belegt.

Viele Menschen
haben ganz schön viel Meinung
für so wenig Ahnung.

Es gibt Menschen,
die denken durchaus gern,
aber sehr selten,
weil es was Besonderes bleiben soll.

Mancher Mensch
ist die Krone der Erschöpfung.

Wie die Flüsse ohne Auen,
sind die Männer ohne Frauen.

Geht wohl die Liebe
auch noch durch den Magen,
so ließe diskret sich
weit mehr da noch sagen.

Als Mann kann man tun und lassen
was die Frau will.

Auch eine Dummheit, die gut ankommt,
bleibt eine Dummheit.

Was der Volksmund tut kund,
hält geschmeidig den Mund.

Aberwitzig
ist selten spritzig.

Bis der Dicke dünn wird,
ist der Dünne schon tot.

Nun zeigt auch schon die Waage
eine Unwetterwarnung: Zunahmi!

Wie zeigt sich die Gelassenheit im Alter?
Man schafft es nicht mehr,
bis an die Decke zu gehen.

Ist es tatsächlich schon so weit gekommen,
dass es so weit gekommen ist?

Was stimmt,
muss nicht zugleich auch stimmig sein.

Der Ärger schickt vorher
gerne seine Stellvertreter aus.

Auf den ersten Blick könnte man meinen,
das Leben beschenkt die großen Menschen
und lässt die kleinen mittellos laufen.
Auf den zweiten Blick aber
ist das nur eine Meinung,
quasi so eine Schwindelerscheinung.

Einem um sich selbst kreisenden Ankläger
hilft nur der eigene Klärungsprozess;
er wird sich sonst selbst zur Qual
und anderen zur Gefahr.

Man kann von Wölfen nicht erwarten,
dass sie Schafe streicheln.

Die emotionalen Staubsauger
verursachen die meisten Kurzschlüsse.

Es geht nicht darum,
frei von etwas zu sein,
sondern frei für etwas zu werden.

Wer sich von anderen eingeengt fühlt,
der schaffe sich mehr Freiraum.

Durch das Sich-nicht-Festlegen
macht man sich selbst klein.

Die Dialogfähigkeit
setzt Standfestigkeit voraus.

Ich sage Ja und denke:
Ich kann auch anders.
Ich sage Nein und denke:
Vielleicht aber doch.
Ich sage nichts und denke:
Immer ich!

Je mehr betont wird,
dass es nichts macht,
umso mehr macht es.

Steht der Mensch im Mittelpunkt,
oder ist er nur Mittel?
Punkt.

Gewusst wie

Es gibt oft was, das ist nicht schön,
da fragt man sich, was könnt‘ wohl helfen?
Man möchte an die Decke geh’n
im Clinch mit Beiräten und Elfen.

Dabei könnt helfen schon ein Wort,
ganz ohne Stuss und Firlefanz;
scheint’s auch verzwickt, es hilft sofort:
die Ambiguitätstol‘ranz.

Dies kuriose Wort kann senden
starke Tipps zum rechten Tun.
Wir werden, ohne uns zu wenden,
befähigt, in uns selbst zu ruh’n.

Die Ambiguitätstol‘ranz
stärkt jeden von uns ohnegleichen;
mit ihr kann man, ohn‘ Arroganz,
gar jedem cool das Wasser reichen.

Zwei Augen zum Sehen,
zwei Ohren zum Hören
und ein Mund zum Schweigen.

Sie brauchen keine Angst haben,
zu verkümmern, Sie lesen ja gerade …

Freiheit beginnt im Kopf.

Im Prinzip wär‘ alles froh und heiter,
gäb‘s bloß nicht die Prinzipienreiter.

Klammern fesselt.

Wenn ich etwas nicht verstehe,
heißt das noch nicht,
dass es das nicht gibt.

Zwar gibt es viele Talente,
aber es wird nicht jedes Talent
jederzeit benötigt.

Die Klugheit gebietet
Unvereinbares nicht vereinbaren zu wollen.

Trotzköpfe enttarnen sich selbst,
sie halten sich immer gleich für Betroffene.

Wer Porzellan zerschlägt,
hat nicht mehr alle Tassen im Schrank.

In jeder Verrücktheit
macht sich Maßlosigkeit breit.

Wo Zank und Streit, da ist Partei
und immerzu Rechthaberei.

Ich bin für eine Partei,
aber gegen ihre Alleinherrschaft.

Konzeptuelle Verhärtungen
führen zu Spaltungen.

In einer nicht funktionierenden Beziehung
hat alles einen Hang zur Enttäuschung.

Es sind gerade die Stellungskriege,
die nicht auf der Stelle entschieden werden.

Verbissen gesehen
lässt sich alles verdrehen.

Fragt man den Esel: „Wer ist dein Vater?“,
antwortet er, „das Pferd ist mein Onkel“.

Zu Lebzeiten des Dichters
reden alle über sein schlechtestes Werk –
erst nach seinem Tod über sein bestes.

Wirklich hinter dir steht,
wer sich auch mal vor dich stellt.

Hinter jeden, der anders ist,
stehen andere, die sich durch ihn
ihre eigenen Ängste und Unzulänglichkeiten
vom Leibe halten.

Es mag ja nett sein, wichtig zu sein,
aber wichtiger ist es, nett zu sein.

Das Großmaul rührt nur in Fakten,
statt die Fakten
in größere Zusammenhänge zu bringen.

Es gibt viele Vorfahrtstraßen,
doch auch Stoppschilder haben ihren Sinn.

Möcht‘ Kritisieren animieren,
so Diskreditieren blamieren
oder sogleich ausradieren.

Sensationslust will nur palavern,
ohne Interesse an neuen Erkenntnissen.

Naseweise reden am Kern vorbei.

Man soll auch gerne mal
seinem Herzen folgen,
das muss der Verstand ja nicht wissen.

Pedanten finden nie das Richtige.

Wie Feingeistige nicht beim Boxkampf,
so finden auch Tangoliebhaber
nicht beim Rock and Roll
die richtigen Bekanntschaften.

Ohne um uns her zu schauen,
greifen wir beim Greifen,
welch Misere, oft ins Leere.

Wer sein Aussehen
mit seinem Ansehen verwechselt,
sollte weniger in den Spiegel,
dafür mehr um sich schauen.

Manchmal ist die größte Stärke
das Eingestehen der eigenen Schwäche.

Wer ehrlich zu sich selbst ist,
ist wohl auch zu anderen barmherzig.

Nicht gleich großes Gewickel um kleine Pickel.

Wer vernehmen kann,
kann auch vergeben.

Wenn wir andere verletzen,
erzeugen wir Situationen,
die es unmöglich machen,
geistigen Frieden zu finden.

Wir müssen miteinander auskommen
oder wir werden miteinander umkommen.

Sozialer Tiefgang
durch Bildungsschiefgang.

Wer sich nicht mehr gut unterhalten kann,
wird schnell unterhaltungssüchtig.

Auf dem Erlebnismarkt
tummeln sich viele missmutig Vergnügte.

Wird Toleranz zur Indifferenz,
ist zu viel Hefe im Teig.

Toleranz ist Achtung durch Selbstachtung.

Wer Lug und Trug hofiert, verliert –
im Falle eines Falles
alles.

Wirklich hinter dir steht,
wer sich auch mal vor dich stellt.

Vorgetäuschte Höflichkeit
offenbart Verachtung.

Denn so manch Honoratioren
sind auch gleich Initiatoren.
Das sei ruhig öfter mal hienieden,
etwas klarer unterschieden.

Das sei ruhig öfter mal hienieden
fein polierend unterschieden.

Einige laufen sich tot,
weil sie es immer eilig haben
und andere schleppen sich tot,
weil sie alles auf sich nehmen.

Mit der Uhr in der Hand
betrügen wir uns um die Fülle der Zeit.

Unvollkommen, wie wir alle sind, ist es dienlich,
sich nicht vollkommener zu geben, als man ist.

Wird Schuld vernebelt,
ist die Hölle los.

In neutraler Überbetonung
kann aus friedlich und höflich
auch friedhöflich werden.

Auch ein Nichttun kann schuldig machen.

Jede Art von Terror
macht schrecklich Theater.

Hinter Neutralität ohne offene Antwort
verbirgt sich Unmündigkeit.

Uns kann es nicht gut gehen,
wenn es anderen schlecht geht.

Jeder Hassende
ist ein verzweifelt Liebender.

In der Tretmühle der Macht
ist niemand unfreier,
als ihr mächtiger Führer.

Despoten nennen ihre Lügen Propaganda.

Wörter sind Hüllen für wechselnde Inhalte.

Helden siegen in der Gegenwart,
Gutmütige in der Zukunft.

Ist auch die Schlacht geschlagen,
so ist der Krieg noch nicht gewonnen.

Der Leib ist das Exerzierfeld des Geistes,
das, worin er sich zu bewähren hat.

Eben weil wir uns
unsere Gottähnlichkeit selbst zuerkennen,
müsste uns der Zustand unserer Welt
beschämen.

Autoritäre Systeme
bekämpfen nicht umsonst die Religion,
sie haben es lieber staatsfromm.

Es gibt auch noch das Zehnte Gebot:
Begehre nicht die Güter deiner Nächsten.

Man sollte sich öfter fragen,
wo Leben unter schwierigen Umständen
geglückt ist.

Auch das ist ein Glück,
mit seinem Unglück gut fertigzuwerden.

Wackelt etwas im Sturm,
ließe sich auch sagen:
Da ist was in Bewegung.

Schwankt der eine, hält ihn der andere.
Und trifft mal ein Fuß den anderen,
gilt es, einander Platz zu machen –
um wieder aufeinander zugehen zu können.

Ein Gewährenlassen
ist noch kein Geltenlassen,
ein Gestatten noch kein Stattgeben,
aber es sind Annäherungen hin zur Mitte.

Menschen werden oft schnell unglücklich,
weil sie schnell glücklich werden wollen.

Keiner kann das kommende Leben
schon heute auf einmal leben.

Das zweite Leben
beginnt mit der Erkenntnis,
dass man nur eines hat.

Wir wissen zwar, dass wir sterblich sind,
aber wir leben nicht danach.

Wo der Verstand uns aus dem Gleis wirft,
hilft uns das Gefühl
oft wieder in die richtige Bahn.

Reizt es den Naturwissenschaftler,
das Rätsel zu lösen,
reizt es den Gläubigen,
das Geheimnis zu deuten.

Wenn dahinter nichts vermutet wird,
springt keiner über seinen Schatten.

Man sollte nicht nur
sein kindliches Ich akzeptieren,
man sollte es auch ruhig hin und wieder
frei laufen lassen.

Wer unbedingt jung bleiben will,
verweigert Reife.

Zeit ist
die Beziehung des Bewusstseins zum Leben.

Erst mit dem Alter zeigt sich,
wieviel Vergangenheit
in der Gegenwart steckt.

Wir erben die Welt nicht nur
von unseren Eltern,
wir leihen sie unseren Kindern.

Im Inneren der Erinnerung
verbirgt sich ein Schatz.

Kontemplation ist wie Fensterputzen.

Um erwachsen zu werden,
sollte man einmal den Eltern danken
und den Eltern einmal verzeihen;
dann ist der Anker eingeholt.
Sonst hängt man im Hafen fest.

Ein Schiff wird im Hafen
und nicht für den Hafen gebaut.

Lehre ist Prosa –
Mythen die Poesie.

Kommt das Wort Trost von „treu“ und „trauen“,
schenkt wahrer Trost stets neu Vertrauen.

Der Trost möchte an der Trauer
teilnehmen, nehmen kann er sie nicht.

Je tiefer die Trauer,
umso größer war das Glück.

Kann Alleinsein beglücken,
so kann Einsamkeit erdrücken.

Weinen tut oft deshalb so gut,
weil man dabei weder denken
noch sprechen kann.

Ist Schweigen die Sprache der Seele,
so müsste die Stille
die Schöpferin des Schöpfers sein.

Wohlmeinender Zuspruch
ist wie ein Lächeln
unter verdrossenen Neidern.

Herzlich, statt stur

Hedwig war, als Frohnatur,
alles andere als stur.
Sie sagte stets: „Mit Gottvertrau’n
lässt sich’s getrost auch anders schau’n.“

Es reichten ihr die kleinen Sachen,
um sich zu freu’n und gern zu lachen –
nicht schallend laut mit Holdrio,
dafür mehr innig, ohne Show.

Man spürte ihre Herzlichkeit,
das machte Hedwigs Dankbarkeit!
Der Grund für ihre Frohnatur:
Sie sah im Leben Gottes Spur.

Von Zeit zu Zeit
kommen Menschen in die Welt,
die es ermöglichen,
das Unsichtbare sichtbar zu machen.

Ohne inneren Glanz,
keine strahlende Aura.

Alles Schöne
beginnt mit einem freundlichen Gesicht.

Immer wenn wir uns freuen,
stirbt irgendwo ein Problem.

Freundlichkeit und Ankerkennung
sind wie ein ergiebiger Regenhauch
über rissig trockenem Land.

Gute Manieren und reizende Anmut
bringen leuchtende Farben
ins Grau der Gleichgültigkeit und Routine.

Jedes Herz braucht ein Zuhause.

Die größte Ursache der Unzufriedenheit
ist die Dankbarkeitsvergessenheit.

Nein, Popocatepétl nicht,
auch Chichicastenango nicht,
das schwerste Wort wohl, weit und breit,
ist schlicht und einfach
Dankbarkeit.

Ein Einäugiger dankt Gott erst dann,
wenn er einem Blinden begegnet.

Die Kehrtwende zur Absicht
macht klarsichtiger.

Wege ändern sich,
Bedürfnisse bleiben.

Lebendiges gibt es nicht als Kopie.

Die Richtungsänderung
ist noch keine Wesensänderung.

Bleibt für sich ein jeder stur,
wird das Leben zur Tortur.

Vorlieben wuchern,
Liebe wächst.

Der Kopfsalat hat es gut,
er hat das Herz im Kopf.

Durch Reizüberflutung
schrumpft die emotionale
und verkümmert die soziale Intelligenz.

Vorteile fördern Urteile.

Die Ignoranz von Gemütswerten
führt zur Verrohung.

Schade, dass viele Menschen
den Sonnenaufgang verschlafen;
sie wären weniger hart und unzufrieden.

Erst das Nichtwerten
schenkt Offenbarungen.

Was ich aufmerksam anschaue,
wird sich mir auch mitteilen.

Vertrauen weckt Vertrauen.

Das Anschauen einer Blume
besagt noch nichts;
es wird aber sagenhaft,
wenn sie mich anschaut.

Die Natur
trägt die Last der menschlichen Brutalität.

Weisheit
schenkt uns einen Ruhepol im Herzen,
und macht uns nicht
zu klugen Meistern über andere.

Vom Empfangenden geben,
lässt großmütig leben.

Die zielgerichtete Erfüllung
ist außenorientiert,
somit kurzlebig und flüchtig;
die Bereitschaft hingegen ist innenorientiert,
somit jederzeit für alle guten Gaben offen.

Was gedeiht da nicht alles prächtig,
wenn man auf Reisen ist.

Je mehr Distanz zu mir selbst,
umso mehr mögliche Freiheit.

Wenn wir aufhören,
das uns Nichtgenehme wegzuwünschen,
wird Unmögliches möglich.

Nur Weise sind wunschlos.

Alles ist mit allem verbunden,
es braucht oft nur einen gewissen Abstand,
um das zu erkennen.

Der Künstler
ist der Entdecker von Wirklichkeiten,
die der Wissenschaftler nicht sieht.

Dichter verschließen sich nicht,
sie haben den Mut, sich zu äußern.

Wieviel weniger Argwohn, Ärger und Streit
durch ein wenig mehr Abstand,
aber Freundlichkeit.

Nicht so laut sollte die Freude klingen,
sanfter kann sie leichter weiterschwingen.

Wir selbst können
zwar viel für unsere Zufriedenheit tun,
aber wir selbst
können uns nicht glücklich machen.

Finde etwas für dein Herz,
das lindert gleich so manchen Schmerz.

Es ist die Gefühlsdistanz,
die hellsichtig macht.

Der eine sagt nichts,
der andere schweigt.

Bedachte Ruhe
nimmt den Druck aus dem Kessel.

Ich schließe meine Augen
und schaue mich selber an.

Lesen schenkt innere Zuwendung.

Das Wort lebt vom Gedanken,
die Gedanken aber vom Schweigen.

Verheißung vermittelt,
wie Unvorstellbares heißen kann.

Rätsel und Geheimnis sind sich nicht gleich.
Rätsel wollen gelöst,
Geheimnisse vertieft werden.

Am Ende müssen wir nur eins:
Loslassen.

Soweit möglich, sollten wir
mit den alten Fragen noch die Alten fragen.

Oft erst im Rückblick erscheint alles als Geschenk,
da geht uns auf: Nichts war und ist selbstverständlich.

Irgendwann sind wir ganz mit uns allein.

Abschied ist Aufbruch –
irgendwann ist das zeit-gemäß.

Der Körper und seine Sinne

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Der Verstand ist das geistige Sehvermögen,
die Liebe die seelische Erkenntnis.

Folge auch mal deinem Herzen,
das muss der Verstand ja nicht wissen.

Liebe ist nicht,
Liebe wird.

Über die Liebe
wurde schon alles gesagt und geschrieben;
wäre nur ein Bruchteil davon betrieben,
wäre viel Elend erspart uns geblieben.

Was die Liebe so schwierig macht,
sind unsere Vorlieben.

Liebe möchte mehr sein,
als selbst etwas zu sein.

Es machen sich just jene selbst unberührbar,
die allzu dezent den größten Wunsch nach Berührung haben.

Ist unser Innerstes versteppt,
können aus den Quellen unserer Seele keine Tränen mehr rinnen,
dieses Herzenswasser, was befreit und reinigt.

Hinter einem Ja steht immer ein Sternchen
mit einem Verheißungsvermerk.

Um sich selbst Bedeutung zu geben,
binden hilflose Helfer
gern Liebesobjekte an sich.

Die Liebe kommt der Bitte zuvor.

Der Weg zur Entfaltung der Liebe
führt aus dem Bewusstsein des Mangels.

In der Liebe hat der Mangel keinen Platz.

Fühlen wir uns ungeliebt,
erwarten wir immer etwas von anderen.

Ungeliebte tragen ihre Identität
wie ein Schutzschild vor sich her.

Die Liebe bewahrt uns davor,
dass wir uns in uns selbst verschließen.

Ohne die Liebe wird der Mensch
zum bloßen Funktionsträger.

Wenn der Mensch denkt, so handelt er,
wenn er liebt, so ist er.

Unsere Rettung ist die Liebe,
nur die Liebe.

Die Angst klopft an die Tür –
die Liebe öffnet. Nanu …
Niemand da.

Wird der Liebe die Tür geöffnet,
wird aus einem Haus ein Zuhause.

Die Liebe schlüpft gern
in ein vertrauenswürdiges Lächeln.

In einem Lächeln leuchtet die Liebe
durch und durch.

Bist du traurig, hast du Sorgen,
kann ich dir mein Lächeln borgen.
Nimm es nur und nutz es gut,
dass es gute Wirkung tut.
Hilft es dir und bringt’s dir Glück,
so bring es mir auch mal zurück.

Für die große Wäsche des Lebens
sind Liebe und Freude
die besten Waschmittel.

Freude ist mehr als Dank für etwas;
Freude feiert Bejahendes,
in der Freude sprüht die Liebe.

Liebe heißt Jasagenkönnen.

Liebe neutralisiert Eigenwilligkeiten.

Liebe und Vertrauen sind Zwillinge.

Liebe ist Liebe,
ob himmlisch, ob trist;
wir machen die Liebe
zu dem, was sie ist.

Niemand kann die Liebe besiegen.

Die Liebe
ist die schönste Friedensbewegung …

Umarmt zählt das Fühlen, nicht das Denken;
umarmt will das Leben uns reich beschenken.
Umarmungen machen glücklich und frei,
sie entfesseln staunend wie Zauberei.
Wir können uns wahrlich hier im Leben
gar nicht genug Umarmungen geben.

Wichtig ist, dass wir lieben,
nicht, wie toll wir lieben.

Heiße Tränen trocknen schnell.

Geht es um die wahre Liebe,
stolpern die Lustspielfiguren.

Der Mensch
kann seine Leidenschaften befriedigen,
aber die Leidenschaften
können den Mensch nicht befriedigen.

Liebe gedeiht nur schlecht in einem Beet,
das ständig mit frischen Bettlaken
bezogen wird.

Schlafen Mann und Frau
auch auf demselben Kissen,
so haben sie doch unterschiedliche Träume.

Was Frauen bis ans Herz geht,
geht Männern bis zum Knie.

Ich liebe die Liebe,
die Liebe liebt mich,
doch die, die ich liebe,
liebt mich leider nicht.

Verlieren wir über die Liebe
wohl auch mal den Verstand,
so ist das allemal besser,
als über den Verstand
die Liebe zu verlieren.

Freundschaft ist Liebe mit Verstand.

Liebe ist wie die Zahl Pi,
wichtig und doch irrational,
gleichwohl aber wesentlich.

Aus der Versöhnung von Macht und Liebe
kann sogar Liebesmacht werden!

Warum nur möchten alle wissen, was Liebe ist?
Reicht es nicht zu wissen, was Liebe nicht ist?

Fragt Adam: „Liebst du mich?“,
antwortet Eva: „Ja, wen denn sonst?“

Wenn du nicht hast, was du liebst,
liebe das, was du hast.

Die Liebe ist ein Spiel ohne Gewinner.

Liebe braucht immer auch
die Bereitschaft zur Liebe!

Liebe schaut auf die Rosen,
nicht auf die Dornen.

Der Liebe Zungenschlag ist der Kuss.

Liebe in Worten gibt’s allerorten,
doch auf Liebe in Taten
muss man lange oft warten.

Ersetzen wir das Wörtchen wichtig
durch das Wort wesentlich,
schimmert sogleich etwas Liebe mit durch.

Liebe zerbröselt,
je mehr man über sie nachdenkt.

Liebe ist das,
was das Herz singen lässt.

Weil Sehnsucht die Liebe treibt,
wirkt die Liebe über die Vernunft hinaus.

Die Lieb‘ ist kein Durchsuchungsfall,
sie ist nirgends und doch überall.

Die Liebe
ermöglicht über ein äußeres Kennen
ein inneres Erkennen.

In der Liebe
sind wir im Einklang mit uns selbst.

Liebe ist das,
was wir für sie empfinden.

In der Liebe darf man darauf vertrauen,
dass auch das Wenige nicht vergeblich ist.

Solange man liebt,
ist man gut genug.

Nur im Mut zu mir selbst
kann ich mich auch anderen zumuten.

In der Liebe
finden wir uns im Einklang mit uns selbst.

Wähle deine Liebe
und dann liebe deine Wahl.

Die gegenseitige Vergewisserung
stärkt die Gewissheit.

Liebe kühlt ab,
wenn ihre Gesten nicht mehr wärmen
und ihre Worte sich versachlichen.

Liebe heißt: Ja sagen können.
Ein Ja, aber …
hat sich schon der Liebe entzogen.

Eng verknüpft mit der Verlässlichkeit
ist die Verlassenheit.

Die Liebe entfliegt,
wenn zu leicht gehalten –
und danieder sie liegt,
wenn zu fest gehalten.

Vier Augen, ein Blick,
die taugen fürs Glück.

So wichtig es auch ist,
zu wissen, welchen Weg man geht,
so ist es nicht weniger wichtig,
zu wissen, mit wem man ihn geht.

Es lassen sich nicht in einer Zeit
unverbindlicher Lebensbedingungen
verbindliche Lebensentscheidungen treffen.

Auf gut Glück eine Ehe führen zu wollen,
wird schnell zum Unglück.

In der Ehe lernen wir auch für die Ehe.

Die Liebe ist vergleichbar
mit der Achse eines Wagens,
die hält und trägt, und nur so,
immer wieder stabilisierend,
Belastung und Bewegung ermöglicht.

Die Liebe kennt Wege,
die der Verstand nicht kennt.

Liebe bedeutet nicht, dass es einfach ist,
aber dass es der Mühe wert ist.

Lässt nur die Liebe alleine uns leben,
so meinen die rankenden Rotweinreben,
sie könnten dazu gern etwas mehr noch wohl geben.

Wie schal wäre das Leben,
ohne die Lust am Schönen.

Mag die Liebe auch blind machen,
so sieht die Eifersucht Gespenster.

Liebe sieht scharf,
doch der Hass oft noch stärker;
am schärfsten aber sieht die Eifersucht,
denn sie ist Liebe + Hass.

Die Eifersucht
ist auf die eigene Beachtung fixiert;
sie ist also eine Liebe ohne Achtung.

Das Erwürgen der Liebe
beginnt mit der Ehrfurchtslosigkeit.

Hass ist hartgepresste Liebe.

Zweifelt die Liebe,
so lass sie gehen,
denn zweifelnde Liebe
kann niemals bestehen.

Geht die Liebe, so ist es nicht die Liebe.

Alte Liebe frostet nicht.

Liebe ist wie ein herrliches Vollbad:
Einlassen ist erst mal das Wichtigste.
Hält man es dann schön warm,
lässt es sich gut darin aushalten –
so lange gar, bis man schrumpelig ist.

Nicht Glück haben,
Glück empfinden, darauf kommt es an.

Das Glück lässt sich gerne
durch schöne Erinnerungen kitzeln.

Ein Augenblick, der unser Herz berührt,
geht niemals verloren.

Nichts prägt schöner die Erinnerung
als die Liebe.

Liebe braucht Muße,
auch Erinnerungsmuße.

In einem Lächeln leuchtet die Liebe
durch und durch.

Mit Herz und Sinn wird uns schnell klar,
eines ist und bleibt stets wahr:
Der Mensch lebt nicht vom Brot allein,
es darf auch gerne mehr noch sein.
Wer offen dazu ist bereit,
der fördert Glück und Menschlichkeit.

Wahre Liebe
sprudelt aus einer spirituellen Quelle.

Jenseits der Liebe beginnt die Gnade.

Gesundheit

In jeder Heilung
steckt immer auch ein Quantum Selbstheilung.

Die Liebe hat immer ein schönes Geschenk im Gepäck:
Die Gesundheit

Die Liebe
gehört mit auf jedes Rezept.

Ohne seelischen Halt
leben wir auf Kosten unserer Nerven.

Soziale Defizite
führen zu chronischen Leiden.

Der Mensch wird krank,
bevor er krank ist.

Die Gesunden und die Kranken
haben zweierlei Gedanken.

Das was uns krank macht,
ist nicht so sehr das, was wir essen,
sondern das,
was wir unserem Geist so alles zumuten.

Was Geist und Seele nicht schaffen,
bleibt im Körper hängen.

Der Urschmerz heißt Trennung.

Die Seele verrät uns mehr,
als der Verstand uns sagen kann.

Wenn ein Dialog
besondere Beachtung verdient,
so ist es der Dialog zwischen Leib und Seele.

Leitet die Gesundheit
den Blick nach außen,
so leitet ihn die Krankheit nach innen.

Krankheit ist ein Korrektiv.

Zum gesunden Leben gehört beides,
das schlagende Herz
und das schlagende Gewissen.

Kein Grat ist so schmal
wie zwischen Lust und Verlust.

Heilung ist mehr ein Prozess,
als eine Reparatur.

Zur Gesundheit gehört unbedingt auch
eine Hygiene des Geistes und der Seele.

Empfindungen durch Geist und Bewusstsein
sind nur durch höhere Einwirkungen möglich.

Sich von Berührbarem anrühren zu lassen,
weckt heilende Kräfte.

Stille reinigt.

Im Mineral zeigt sich die Schöpfung,
in der Pflanze blüht sie auf,
im Tier wird sie erlebbar
und in uns Menschen wird sie uns bewusst.

Unser Körper
ist nicht nur ein physisches Kunstwerk,
er ist ein kosmischer Informationsträger;
ein irdisches Bindeglied
zum Transzendenten.

Im Unsagbaren verbirgt sich viel Heilung.

Was die Blüte einer Blume uns sagen kann,
kann kein Arzt uns verordnen.

Ob wir alt oder jung sind:
Die Augenblickshingabe
überhöht allerlei Beschwerden.

Durch eine maßlose Außenorientierung
sind wir kaum noch in der Lage,
die authentischen Signale unseres Körpers
adäquat wahrzunehmen.

Das Bewusstwerden
der hellen Seiten unseres Lebens,
lässt uns die dunklen Seiten besser ertragen.

Was wir mit Glückseligkeit meinen,
ist ein Durchwirktsein von heilenden Kräften.

Sich seinen Überschuss
an Unverdientem bewusst zu machen,
schenkt Trost und Kraft,
nicht nur in schweren Stunden.

Freude ist eine gesunde,
stärkende Kost.

Ein böses Wort
kann Gesunde krank machen.
Ein gutes Wort
kann aber auch Kranke gesund machen.

Was im Dienst
einer ersprießlichen Lebendigkeit geschieht,
ist auch immer gesund und kann keine Qual sein.

Zwar lassen sich
die Alltagsanforderungen nicht umgehen,
wie wir aber damit umgehen,
ist ausschlaggebend dafür,
wie es uns geht.

Gesunde kennen ihren Reichtum nicht.

Das Erstaunliche am gesunden Schlaf ist,
dass er uns von uns selbst entrückt.
Erkenntnis:
Vergessen wir uns selbst, geht es uns gut.

Es gibt Menschen,
die fühlen sich nicht gesund,
wenn sie nicht krank sind …

Was ein Pupser oft löst,
nimmt den Hypochonder gefangen.

Schlimmer als die Krankheit selbst
sind ideologische Krankheitsdeutungen.

Immer nur sich selbst verwöhnen
fördert Missmut nur und Stöhnen.

Ein sinnvoller Verzicht
weckt Heilkräfte.

Die Gesundheit
hat ihren zweiten Wohnsitz im Garten.

Das verleiht die nöt’ge Kraft,
mit Liebe tun, was man so schafft,
und das – gemach, gemach –
immer schön der Reihe nach.

Will der Kopf zwei Schritte tun,
stolpert das Herz.

Wer seinen Rhythmus verliert,
verliert seine Vitalität.

Die gesunden Fundamente sind
Maß, Ordnung und Zeit.

Die bewusste Einhaltung von Regeln
zur Strukturierung der Lebensordnung
ist ein leib-seelisches Therapeutikum,
das als Gesundheitsprophylaxe
unverzichtbar ist.

Ethik, Sitte und Moral

Das Gefühl, in Ordnung zu sein

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Das Geheimnis der Weisheit?
Im Ende einen Anfang finden.

Das Leben gibt die Zeit,
die Jahre das Bewusstsein.

Schon gemerkt?
Ortlosigkeit und Wortlosigkeit liegen oft dicht nebeneinander.

Was immer wichtig ist:
Hochhalten, was uns hochhält.

Was sagt mir ein Denkmal:
„Denk mal.“

Man schaue sich nur um:
Ohne die Wertschätzung von Sitte und Moral
gerät die Welt aus den Fugen.

Wenn es für jeden gleichermaßen
eine wertvolle Aufgabe im Leben gibt, so die,
aus der Person eine Persönlichkeit zu schaffen.

Solange uns eine von gemeinsamen Werten geprägte Sinnorientierung fehlt,
die über jedes eigene Tun hinausweist,
verlieren wir uns in Zwecke ohne Destination
mit der Folge eines kollektiven Ruins.

Alles Elend beginnt mit Willkür und arglistigen Lügen.

Es gibt keinen größeren Irrsinn, als die Wahrheit zu belügen.

Nicht die Mehrheit hat recht,
sondern die Wahrheit.

Die Wahrheit lässt sich nicht erfinden, sondern nur finden,
indem man wohlwollend die Wirklichkeit enthüllt.

Die Wahrheit kann man bekämpfen,
aber nie besiegen.

Ehrlich kann nur derjenige sein,
dessen Ehrgefühl intakt ist.

Das Mark jeder Sünde ist die Unwahrheit.

Wer sich an der Wahrheit und Wertordnung schuldig macht,
wird irgendwann unweigerlich den Rückschlag
als Schädigung und Ruin seines Lebens erfahren.

Durch Teilwahrheiten verwahrlosen wahre Werte.

Schauen wir genauer hin,
steht alles im Gegenlicht absoluter Befristung.

Gehört ist noch nicht verstanden.
Verstanden ist noch nicht einverstanden.
Einverstanden ist noch nicht getan.

Es geht oft weniger um ein Entweder-Oder,
stattdessen mehr um ein Sowohl-als-Auch.

Gerade da, wo wenig los ist,
kann sich viel lösen.

Reich ist nicht, wer viel hat,
sondern wer viel geben kann.

Unzerdachte Lügen, die der Hoffnung dienen,
werden zu stärkenden Wahrheiten.

Auf eine gute Ernte hin sind beizeiten die Rebstöcke
auf ein, höchstens zwei Rebzweige zu beschneiden,
diese umsichtig einschneidende Reduktion dient der Fruchtbarkeit.

Nichts wirkt klarer, die verbleibende Lebenszeit wertvoller auszurichten,
als der Tod eines vertrauten Menschen.

Ein gutgemeinter Hinweis ist wirksamer,
als ein ernstgemeinter Ratschlag.

Ohne Vertrauen macht Stille Angst;
schmilzt die Angst, wird das Herz weich.

Wer nicht zur Ruhe kommt,
kann nicht wirklich „danke“ sagen.

In der Stille fügen sich die Töne
zum Klang.

Die Ruhe vom Lauten öffnet das Leise,
die Ruhe vom Schnellen, weitet die Kreise.

Wenn du nach innen gehst,
begegnen dir deine Schatten;
stutze nicht, irgendwann
stehst du im Licht.

Gleich lauthals dagegen
bleibt oft ohne Segen.

Indem alles in Frage gestellt wird,
werden Sinnbezüge verweigert.

Manchmal hilft in der Tragödie nur noch der Humor.

Eigensinn bewaffnet Werte.

Ungeduld und Eitelkeit
ziehen vorlaut an einem Strang.

Es gibt noch andere Werte,
als die Leberwerte.

Werte sind keine Waren,
von denen zwölf auf ein Dutzend gehen.

Wo die Menge,
da lauert der Irrtum.

Fixwert schafft Mehrwert.

Wetteifernd über Werte zu werten,
entwertet den Wert der Werte.

Kein Tusch,
wenn das Wertvolle erscheint.

Die Natur braucht kein Erbarmen,
mit Demut lasst uns sie umarmen.

Wahre Werte machen „klein-laut“.

Mit der Reife wächst die Wertschätzung.

Das Gute soll zwar dezent,
aber auch effizient sein.

Wird das Ich entwichtigt,
wird ein Wert berichtigt.

Fürwitz entwertet Werte.

Riten ohne Würde verwirken ihre Substanz.

Indem man klug von Werten spricht,
ehrt man die Werte längst noch nicht.

Je mehr sich die Schönheit
ihrer bewusst wird,
umso weniger schön ist sie.

Viele Menschen haben einen Fehler,
sie denken, dass sie keinen Fehler haben.

Wer es tatsächlich mal möchte,
dass man seine Fehler bemerkt,
der beginne zu moralisieren.

Jene, die Moral mit dem Zeigefinger verkünden,
können sich damit auch gleich
an die Stirn tippen.

Will der Ringfinger
auch noch Zeigefinger sein,
verkrampft sich die Hand.

Wird einem zehnmal Wertvolles angeboten,
was kommt dabei heraus?
Man nimmt das elfte Angebot.

Was macht man mit Postwurfsendungen?
Und mit unerwünschten Ratschlägen?

Zuviel Ratschläge
bewirken Ratlosigkeit.

Wie in der Mathematik
sind die Werte mit Nullen vergleichbar.
Für sich allein bedeuten sie nichts,
aber durch das, was vor ihnen steht,
gewinnen sie an Wert.

Die Wahrheit
stellt sich gegen die Beliebigkeit.

Die Verpackung ist das Eine,
der Inhalt ist das Andere.

Das Einfache ist die Quelle
der Wertschätzung und Freude.

Im Vielen verhuschen die Werte.

Auch kleine Fehler sind Fehler.

Es sind nicht immer nur die großen Sünden,
mit denen wir es zu tun haben,
es sind viel öfter die kleinen Versuchungen,
die uns immerzu locken.

Im Verbot lauert die Versuchung.

Geht es um Werte, ist ein Wort passé:
Egal.

Achtsamkeit ist wertvoller als Träumen.

Vorsicht, wenn es heißt: Egal.
Es wird dann nicht nur fahl und schal,
so manches wird dann auch zur Qual.

Wo alle gleich sind,
ist niemand mehr zu Besonderem bereit.

Bleibst du standhaft,
halte dich nicht für engstirnig; denn
knickst du ein, wird dir faltenkraus die Stirn!

Es sind gute Fehler,
die an vergessene Werte erinnern.

Ein Irrtum kann auch Ratgeber sein.

Mag auch das Schweigen oft wertvoll sein,
so ist das Schweigen selbst kein Wert.

Sie müssen keine Angst haben,
in Stille zu verkümmern,
Sie lesen ja gerade.

Besser ein gutes Beispiel,
als zwanzig Vorschläge.

Gehen Selbst- und Wertebewusstsein
Arm in Arm, besticht das
durch genehmen Charme.

Persönlichkeitsentwicklung
geschieht nicht durch Information,
sondern durch Bewusstseinsbildung.

Aus dem Reich der Werte
erhalten die Möglichkeiten ihre Qualität.

Contenance
ist der Wille und die Fähigkeit,
sich selbst zurückzunehmen,
um seinem Gegenüber Raum zu geben.

Eine Meinung kann ich sagen,
eine Haltung kann ich zeigen.

Einstellung ist größer als Meinung,
doch werden beide
durch die Haltung gehalten.

Charakter stärkt Besonnenheit
Infinität Beliebigkeit.

Wird alles mundgerecht gemacht,
beginnt das Sabbern.

Das Begehrenswerte hält auf Distanz.

Wer nur sieht, was er sieht,
ist halbblind.

Erst das,
was sich hinter den Dingen verbirgt,
verleiht den Dingen ihren Wert.

In jeder Tugend steckt die Maxime,
sich etwas Höherem zu fügen.

So wenig,
wie durch hundert Lügen Wahrheit wird,
wird aus verdrehter Wahrheit
eine andere Wahrheit.

Polarisierung missachtet den Wertekanon,
indem aus der Wahrheit
etwas herausgeschnitten wird,
um es sodann zu verallgemeinern.

Wer sein eigener Sklave,
ist andern ein Tyrann.

Fort mit ihnen

Fort mit all den Idioten,
die uns blenden als Propheten,
in Wahrheit aber als Despoten,
humane Werte dreist zertreten.

Fort mit den Polittyrannen,
die mit Lug und Trug regieren.
Fort mit den Milizgespannen,
die als Schächer mitagieren.

Fort mit den Polithalunken,
samt ihren Schranzen, hundsgemein.
Wer seine Macht in Blut will tunken,
darf nirgendwo mehr sicher sein!

Jeder politische Scharlatan gehört enttarnt,
er meint immer nur sich selbst
und phantasiert auch noch,
es ginge nicht ohne ihn.

Der Mensch verkommt,
wenn ihn das Gute nicht mehr lockt
und das Böse nicht mehr schreckt.

Mit fehlender Ehrfurcht
beginnt die Furcht.

Das Erröten bei Scham ist das kleinere Übel,
eine Gesellschaft ohne Scham
wäre die reinste Hölle.

Alles Elend
beginnt mit der Unehrlichkeit,
die sich hinter der Macht verkriecht.

Einer bösen Handlung
kann niemals ein gutes Motiv
untergeschoben werden.

Das Gerüst der Kultur ist die Moral.

Nein, Popocatepétl nicht,
auch Chichicastenango nicht,
das schwerste Wort wohl, weit und breit,
ist schlicht und einfach
Dankbarkeit.

In jedem Drang, mehr haben zu wollen,
zeigt sich ein innerer Mangel.

Die Quelle der Habsucht ist die Angst.

Die Ignoranz von Gemütswerten
macht erbarmungslos.

Der Gewissenlosigkeit
folgt die Verrohung.

Der bildungspolitische Maßstab
einer humanistischen Wertevermittlung
entscheidet über Blüte oder Untergang einer Gesellschaft.

Solange im sozialen Umgang
Anstand, Sitte und Tugend
als Reizwörter wahrgenommen werden,
umso mehr werden sie zu Schlüsselwörtern
zur Überwindung sozialer Probleme.

Die Sitte ist nichts Antiquiertes;
wuchern schlechte Verhaltensweisen,
sprechen wir nicht umsonst
von einer Unsitte.

Die Sitte schützt davor,
nicht an uns selbst zu verfallen.

Der Sonntag ist unbezahlbar.

Wir treiben uns selbst in die Sklaverei,
je mehr wir die Moral geringschätzen.

Oft reicht schon eine ausgesprochene Frage,
um sich einer unausgesprochenen Antwort
bewusst zu werden.

Was missfällt uns denn zu Recht
an den verkeilten Moralaposteln?
Ihnen fehlt der moralische Elan!

Ethik und Moral
sind keine hochgestochenen Worte,
sie gehen vielmehr durch und durch.

Zur Moral gehört die Freiheit
und zur Freiheit
gehört die Verantwortungsbereitschaft.

Spricht die Seele,
wird ihr nur allzu schnell widersprochen.

Je mehr Hetze,
umso weniger Disziplin.

Furcht beginnt
mit fehlender Ehrfurcht.

Bringt sie es auch grandios,
so bleibt KI doch seelenlos.

Wir verlieren die geistige Freiheit,
wenn wir nicht mehr
auf die geistige Würde achten.

Ist Wissen auch verfügbar,
so ist das Gewissen unverfügbar.

Lüge ist zuallererst Selbstbelügung
gegen die bessere Einsicht des Gewissens.

Fehlen geistige Kräfte
und seelische Verankerungen,
um angemessen zu reagieren,
zehren Heimtücke und Verdruss
an Fortschritt und Gelingen.

Die Tugenden sind wie Brücken
zwischen Realität und Ideal.

Obwohl die Ordnung
einen dienenden Charakter hat,
wäre Unterwürfigkeit ihr fremd.

Gebote sind keine Verbote;
es sind Angebote, um in Ordnung zu sein.

Ordnung
ist ein sinnvoll umschlossenes Tun,
das der Willkür des Einzelnen widersteht.

Vorurteile
sind Einengungen der Wirklichkeit.

Jedes Ideal ist bedroht
durch voreilige Deutungen.

Immer umschmeicheln die negativen Kräfte das große Ich.

Wird Freiheit
mit Ausschweifung verwechselt,
macht das labil, statt stabil.

Muße ist das Gegenteil von müssen.

Es gilt, beschaulicher zu leben;
wir müssen uns öfter in Betracht ziehen.

Nicht das Brauchbare erfüllt,
es ist das Erfreuliche!

Dem Maß der Regel gegenüber
steht das Unmaß der Rekordsucht.

Aus einem fehlenden Wertebewusstsein
sprießen die Neurosen.

Die Psychosklerose
sucht die Tat außerhalb des Täters.

Auf die in einem Tun verborgene Absicht
kommt es an.

Spöttische Ironie
kokettiert mit der Beliebigkeit
und gefällt sich im Hochmut.

Das beste Bildungsferment
ist der Blick auf die Folgen.

Die Wahrheit hat es in sich,
aus sich heraus zu gehen.

Hat man erst mal einen Namen,
ist es egal, wie man heißt.

Demokratie verlangt,
dass Menschen sich sichtbar machen.

Ich bin für eine Partei,
aber gegen ihre Alleinherrschaft.

Wird Macht zu mächtig, keimt die Ohnmacht.

Der Bekennermut erfordert eine Haltung,
die hält, was sie verspricht.

Erst das Bekenntnis
macht aus der Erkenntnis einen Wert.

Erwartungen sind Regungen des Herzens;
sie setzen ein Wartenkönnen voraus.

Das Vertraute
ist immer auch das uns Zugetraute.

Fehlt es an Wertschätzung,
nimmt’s Geraffel überhand.

Das Glück ist fragil,
der Sinn ist stabil.

Sich dreinfinden ist kein Unterliegen,
es ist ein Drüberstehen.

Der kleine Bruder der Selbstvergessenheit
ist die Ehrfurcht,
ihre kleine Schwester die Heiterkeit.

Wer gern etwas macht und herzlich lacht,
kann kein schlechtes Gewissen haben.

Wer jeden Trend hinterherläuft,
wirft sich den Götzen zum Fraß vor.

Erst durch sinnstärkende Bindungen
wird Freiheit ohne Beliebigkeit möglich.

Ohne einen
für jeden verbindlichen Wertekanon
mit zeitüberdauernder Bedeutung
wird das Leben zur Qual.

Feste Regeln geben dem Leben Halt,
um sich gegen Widersacher zu schützen.

Freiheit bedeutet nicht,
eine feste Ordnung aufzugeben.

Bricht das Vage die Gewohnheit,
kippt durch Schwammigkeit Struktur.

Indem Rituale Werte hüten,
pflegen sie das Bewusstsein
und bewahren uns davor,
durchs Leben zu rutschen.

Fehlt es am Tag an Schweigen und Stille,
so fehlt es wohl auch an Wert und Fülle.

Stille wirkt sinnstärkend.

Arm sein heißt: Nicht genug haben.
Also kann auch ein Reicher arm sein.

Wenn zum Spiel die Freiheit gehört,
gehören zur Kultur die Spielräume.

Wie auch das Verlangen
noch keine Erwartung ist,
ist auch die Erwartung
noch keine Hoffnung;
denn in der Hoffnung
ist immer schon etwas da,
was jetzt eigentlich schon ist.

Hoffnung kennt keine Angst
vor der Ungewissheit.

Bei „Höherem“ streikt oft der Verstand,
das ist ihm wohl zu „erhaben“.

Mehr als das Finden
zählt das Gefundenwerden.

Schraube und Mutter sind wichtig,
aber sie wissen nichts von der Maschine.

Werden Naturgesetze
nicht durch Sittengesetze gehütet,
wird das Beste auf Erden
dem Verfall schutzlos preisgegeben.

Verfall beginnt mit Übermut.

Was wollen wir Menschen
denn nun auch noch im Kosmos,
wenn wir schon auf Erden
keine rechte Ordnung schaffen können?

Sündigt der Mensch,
leidet der Kosmos.

Moral wirkt universal.

Wissenschaft schafft Wissen,
doch nicht zugleich auch die Weisung,
wie damit gut umzugehen ist.

Der Mensch ist zwar
in Gottes Schöpfung hineingeschaffen,
er gerät jedoch in Versuchung,
nicht nur Gott zu entsprechen,
sondern ihm auch zu widersprechen.

Wir wissen zwar um unsere Grenzen,
doch wir wissen nicht um das,
was diese Grenzen setzt.

Eben weil die Natur nicht menschlich ist,
zeigt sie uns die Andersartigkeit in allem.

Weisheit beginnt mit dem Staunen.

Der Respekt vor dem Wort
schließt das bewusste Schweigen mit ein.

Wer innehält, hält das Innere;
Stille kitzelt die Seele.

Dem Fröhlichen
ist jedes Unkraut eine Blume;
dem Spitzfindigen jede Blume ein Unkraut.

Was wirklich wir besitzen,
entzieht sich unserer Willkür,
es ist Geschenk.

Begehrlichkeit erstickt den Sinn
für das wirklich Wichtige.

Die Bescheidenheit
scheidet Sinn vom Unsinn.

Großmut
ist der Mut zum Vertrauensvorschuss.

Durch einen Sinnanker gefestigt
ist die Geduld
eine nach innen hin gerichtete Tapferkeit.

Sinn zwingt sich nicht auf, offensein genügt.

Je mehr du Sinn erklären willst,
je mehr Unsinn kommt dabei heraus.

Sinn ist etwas,
was das Ich nicht geben kann,
von dem es aber ergriffen wird.

Es machten einen Unterschied,
sich dem Absoluten ausgeliefert zu sehen
oder
sich dem Absoluten überlassen zu können.

Das Gleichnis ist als Sinnbild
die einzige Form, in der es möglich ist,
Unaussprechliches anzudeuten.

Werte werden erst durch uns etwas wert.

Letztlich entrinnt keiner der scheuen Frage:
Wer möchte ich geworden sein,
wenn ich gewesen bin.

Fehlt die Schönheit, wird es unmenschlich;
die Schönheit ist der Spiegel des Göttlichen.

Religiosität

Religiosität
Sinn, Zuversicht, Gottvertrauen
Das Ende als Wende – Trauersprüche

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Leben wir wohl nicht alle
aus einer Kraft,
die größer ist, als wir selbst?

Ob Glaube gesund macht?
Wohl mehr noch, er macht heil.

Die Seele kennt kein Mittelmaß.

Unser Leben endet nicht mit einem Punkt,
sondern mit einem Doppelpunkt.

Was unser Leben so anstrengend macht,
wir vergessen die Gnade.

Im Gebet fängt sich der Mensch.

Gott finden heißt, seinen Ruf als Berufung wahrzunehmen,
da kann kein anderer für uns selbst eintreten.

Im Christlichen liegt „dein Wille geschehe“
genau zwischen Widerstand und Ergebung.
Justiert Geist, der heilt, die Mitte,
ist das rundum heilwirkend;
man im besten Sinne „bei Trost“.

Weder die Angst vor Gott noch betonte Freidenkerei
klärt das Dunkel lähmender Ängste,
das schafft nur ein Gottvertrauen,
das durch innere Zuversicht
zu mehr menschlicher Reife führt.

Nur befreiende Demut klärt das Dunkel lähmender Ängste.

Das Wunder verbirgt sich im Alltäglichen.

Der Körper erhält.
Der Geist erhellt.
Die Seele durchstrahlt.

Was nicht angenommen wird,
kann sich nicht verwandeln.

Die Bibel ist anders zu lesen als eine Zeitung.

Wer glaubt, traut Gott uneingeschränkt alles Gute zu.

Gebete sind immer auch so etwas wie
seelische Orientierungsgespräche.

Seelsorge gleicht zwei offenen Armen,
in denen man sich sicher und geborgen,
aber nicht eingeengt fühlt.

Meditation
spürt dem Wunder der Wandlung nach.

Alles, was ist,
ist von Gott her im großen Zusammenhang der Schöpfung
auf ihn hin ausgerichtet.

Ich möchte glauben, dort,
wo ich das Ganze nicht mehr sehe
und ich als Mensch es nicht verstehe;
da, wo verstummt das klügste Wort.
Ich weiß in Demut, dass mein Blick
das Ganze nicht erkennen kann.
Doch glaub ich, dass ich irgendwann
weit mehr erkenn‘, als nur ein Stück.
(1. Kor 13,12)

Ein stärkender Glaube
lebt von glaubwürdigen Projektionen.

Aufhören zu bitten, das heißt,
aufhören zu glauben.

Glaube
ist der Beschützer unserer Scheidewege.

Wir leben in einer Welt
mit vielen Wirklichkeiten;
die alle auf eine ursächliche
Wirklichkeit hinweisen.

Angst zerbricht
an glaubensstarker Zuversicht.

Ein guter Glaube vertraut Glaubensinhalten
mit lebensförderlichen Aussagen,
die in einem Bekenntnis münden
und sich in ansprechenden Symbolen
sinnvoll zu verdeutlicht suchen.

Gebet ist Herzpoesie.

Wir leben in einer Wirklichkeit,
die alle auf eine ursächliche Wirklichkeit hinweisen.

Das Gebet lässt ruhig werden,
ohne seine Ruhe haben zu wollen;
denn da möchte etwas weiterwirken.

Sich Gott schweigend zu nähern
ist förderlicher, als über ihn zu reden.

Wir denken oft
zu „selbst-verständlich“ von Gott.

In der Ruhe regt sich die Seele,
um uns in den Sinn zu kommen.

Gebet und Gesang
sind das Einatmen der Seele,
Stille und Schweigen
das Ausatmen.

Sich von Berührtem anrühren zu lassen,
gleicht einem Gebet –
dabei scheint das Unberührbare durch.

Erst die Bereitschaft,
in das Schweigen zu horchen, ermöglicht es,
seiner inneren Stimme zu gehorchen.

Besser glauben,
als grübeln.

Glauben beginnt in der Bereitschaft,
Vertrauen gegen Kontrolle einzutauschen.

Überzeugungen zu sammeln,
ersetzt keinen Glauben.

Das Gegenteil vom Glauben
ist nicht Unglaube, sondern Misstrauen.

Glaube und Sinn sind heilende Fiktionen,
die jenseits dessen liegen,
was Wissenschaft und Vernunft
dem Menschen geben können.

Der Glaube ist nicht das Heil,
er ist der Weg zum Heil.

Das Heil ist nicht für alle gleich,
jeder ist auf seine Art am Heil mitbeteiligt.

Hoffnung und Zuversicht
gibt es nur für die Nichtfertigen,
für die Suchenden, die darauf vertrauen,
dass das Wesentliche noch kommt.

Was unser Leben so anstrengend macht?
Wir vergessen die Gnade.

Die stärksten seelischen Kräfte
sind das Staunen und die Erschütterung.

Nicht Gott hört auf, Gott zu sein,
weil angeblich die Menschen seiner nicht bedürfen,
wohl aber wird der Mensch weniger Mensch,
wenn er glaubt,
ohne Gott, Mensch sein zu können.

Im Prozess gegen Gott
macht man sich selbst zum Götzen.

Wer Religion bekämpft,
schlägt sich den Kopf am Sinn des Lebens.

Schaffen auch wohl immer mal wieder
einige Staaten Gott ab,
so ist und bleibt Gott dagegen
ja nun doch erstaunlich tolerant.

Ohne Gott Häm‘ und Spott.

Wo Frieden, da Gott.

Man kann ohne Gott leben,
mit ihm aber lebt es sich besser.

Gott geht dem entgegen,
der zu ihm kommen will.

„Vielleicht“ reicht nicht für Gott,
aber es ist schon mal ein guter Anfang.

Fehlt dem Glauben die innere Gewissheit,
hat der Aberglaube leichtes Spiel.

Unausgesprochen verbirgt sich im Glauben
eine vertrauensvolle Offenheit;
wer hingegen seinen Glauben
durch letzte Gewissheiten absichern will,
verfällt dem Aberglauben.

Aller Aberglaube
ist ein Glaube mit einem Aber.

Die Fenster zu Gott
sind keine Schaufenster.

Gott und der Glaube
sind keine emotionalen Handelsgüter
einer spirituellen Marktwirtschaft.

Wir können nicht etwas von Gott wollen,
ohne ihn nicht auch selbst zu wollen.

Brechen stärkende Obervorstellungen,
drängen furchterregende Untervorstellungen nach oben.

Religion darf keine geordnete Magie sein.
Die Magie verfällt dem Wahn,
Gott in die Verfügungsgewalt des Menschen zu bekommen.

Der christliche Glaube hat Konsequenzen.

Wer glaubt, nimmt alles ins Gebet.

Spiritualität, die Konflikte verharmlost,
säuselt um sich selbst.

Nicht wo der Himmel ist, ist Gott;
sondern wo Gott ist, ist der Himmel.

Glaube ist alles andere als „Ja und Amen“.

Ja sicher gibt es die Sünde!
Wie immer wir es nennen,
Sünde ist der Widerspruch zur eigenen Vernunft.

Was wir Sünde nennen, ist entweder
ein widernatürliches Verhalten
oder die Tat wurzelt in einem Mangel
an gesunder Selbsterkenntnis,
indem man sich etwas anmaßt,
was einem gar nicht zusteht.

Schlimmer noch als die Sünde selbst
ist der blinde Trotz, einfach so zu tun,
als ob alles in Ordnung wäre.

Wird die Sünde geleugnet,
feiert der Teufel fröhliche Urständ.

Vermeide die erste Sünde
und du ersparst dir viele andere.

Sünde „sondert ab“.

Es gibt eine Kreisbewegung
zwischen Glauben und Vernunft.
Der Kreis schließt sich mit dem Gewissen.

Propheten verkünden Gottes Auflehnung
gegen Sünd‘ und Schande in der Welt.

Es fehlt am nötigen Biss,
je mehr der religiöse Jargon ausleiert.

Was besonders die Kirche auch sein soll?
Eine heilsame Widerstandsbewegung
gegen die Gleichgültigkeit der Welt.

Der Kernsatz der Frohen Botschaft lautet:
Fürchte dich nicht.

Je stärker der Sinnanruf,
umso deutlicher das Bekenntnis
und umso überzeugender die Tat.

To make the best of it:
Das Beste ist, das Beste daraus zu machen.

Gott gibt seine Gnade nicht auf Vorschuss.

Wer von Gott spricht,
muss nach vorne hin offen sein.

Glaube ist Bejahung.

Gott wirkt durch Zweitursachen:
Schöpfung, Natur und Kreatur.

So wie in jedem Wassertropfen Wasser
und in jedem Funken Feuer ist,
ist auch in jedem Geschöpf der Schöpfer.

Wenn wir von Naturgesetzen reden,
stellt sich die Frage nach dem Gesetzgeber.
Schuf Gott das Meer, bauten wir die Schiffe,
er schuf den Wind, wir die Segel.
Selbst bei Windstille noch
inspirierte sein Heiliger Geist uns,
zu rudern.

Das ist der stärkste Glaubenssatz:
Selbst größtes Unglück
soll niemals zum Unheil werden.

Als Menschen
stehen wir mit den Füßen auf der Erde
und berühren mit der Stirn den Himmel.

Je ungewisser das Empfinden,
umso notwendiger das Gebet.

Zweifel, der die Hoffnung erwürgt,
mündet in Verzweiflung.

Unser Leben schwankt zwischen
Verheißung und Verhängnis;
der Mythos bringt beides in die Waage.

Wer glaubt, braucht keine Beweise,
Hinweise genügen ihm.

Glaube verändert nicht die Fakten,
aber den Blick,
mit dem wir die Fakten betrachten.

Alles bleibt sich gleich
und doch ist im Licht des Glaubens
gleich alles ganz anders.

„Die Wahrheit“ in der Religion
bleibt immer unaussprechlich.
Sie ist nicht im Kopf zu finden,
sondern im Empfinden (Joh 18,38).

Von Heiligem geht Heil aus,
das erschüttert.

Da, wo Besonderes geschieht,
scheint die Ewigkeit mit durch.

Wir Menschen sind Doppelwesen,
die als Verpuppung gleichsam
eine höhere Existenz in sich tragen.

Wir leben Wand an Wand
mit dem Absoluten.

Glauben ist immer ein Schritt von sich weg,
hin zu etwas, was über uns hinausweist.

Wenn ich davon ausgehen kann,
im Leben geleitet zu sein,
so bedarf es meinerseits
eine Einwilligung ins Geleitetsein.
Erst das festigt meinen Glauben,
alles andere wären nur schöne Worte.

Glaube? – Ich lasse mich los
und verlasse mich auf Gott.

Gottesdienst gründet in der Bereitschaft,
Gott zu dienen –
nicht die eigenen Vorlieben
beweihräuchern zu lassen.

Im Glauben werden der Wirklichkeit
Möglichkeiten zur Seite gestellt,
die der menschlichen Sehnsucht
tief innerlich entsprechen.

Was wäre ein Fest
ohne Formen und Riten?
Da lädt das festliche Glockengeläut
zu einer besonderen Feier
und im Gottesdienst ist es die Liturgie,
die die Würde dieser Feier wahrt.

Die Marienverehrung
verleiht dem Christentum
Menschlichkeit und Wärme.

Sinnverlust ist die Obdachlosigkeit der Seele.

In jedem Gottesdienst
wird dem Wohlwollen
feierlich Raum gegeben.

Wenn es heißt: „Wie neu geboren“,
so ist genau das mit der Taufe gemeint.

Glaube und Liebe
sind Motivationen des Künftigen,
mit heutiger Wirkung.

Die Mythologie
ist der Ursprung der Geschichte –
und der Weitsprung in die Geschichte …

Wer anders denkt,
denkt manchmal für mich mit.

Wer wäre schon
mit seinem Glauben fertig?
Mit einem fertigen Glauben
kann ich andere fertig machen,
mit einem suchenden andere besuchen.

Die verschiedenen Religionen
lassen sich am ehesten verstehen,
wenn man sich ihre Feste näher betrachtet.

Auf dem Werdegang meines Lebens
erscheint mir „die Kirche“
als ein einladendes Gasthaus,
um gestärkt und zuversichtlich
weitergehen zu können.

Gott ist Stütze mir und Licht;
Gottes Geist verlässt mich nicht.

Das Gebet ermutigt,
ohne Angst seinen Weg
auch mal allein zu gehen.

Hingabe? Ich halte mich Gott hin
und vertraue seiner Gabe.

Hingabe ermöglicht eine leise Berührung;
ganz fein werden wir
im schönsten Sinne des Wortes schwach –
und etwas Großes wird stark …

Ist von Gott die Rede,
ist das Ende der Sprache erreicht.

Gäbe es auch nur zwei glaubensbezeichnende Worte, so wären es Friede und Freude, auf spanisch „Paz y Alegria“. Diese beiden Worte verwendete als Charakteristikum Gottes der mexikanische Bischof Jesús Sahagún de la Parra (* 01.01.1922), Ordinarius der Diözese Tula von 1961 – 1985, als Vermächtnis anlässlich seines einhundertsten Geburtstages am 01.01.2022 in Uruapan, Mexico (Michoacán) – hier im Originalton zu hören:

„Nur durch gegenseitigen Respekt unserer kulturellen Wurzeln sind Fortschritt, Frieden und Freude durch Gottes Heil möglich.“ Jesús Sahagún de la Parra

Behütet und geborgen

Ich möchte Stress mit Ruhe tauschen
einfach da sein, still, geborgen.
So möchte ich nach innen lauschen,
wohlbehütet, ohne Sorgen.

Es atmet mich im Schweigen.
Ich ruhe, ganz ergeben.
Von innen her nun steigen
Bilder auf, die mich beleben.

Statt zu denken, schaue ich.
Transparent schau ich, lichtfein …
Herz und Seele öffnen sich
und lassen Sternenschein hinein.

Ich fühl mich frei, empfinde Weite,
warm durchstrahlt von hellem Licht.
Gott steht schützend mir zu Seite,
es ist, als ob Er mit mir spricht.

Mir zeigt sich, wer ich wirklich bin;
ich seh‘ mich klar auf meinem Weg,
als Ziel voraus mein Lebenssinn
und hinter mir manch Sakrileg.

Seelenruhig wird mir gewiss:
Ich bin behütet und geborgen.
Heil ist alles, ohne Riss,
unbekannt sind Angst und Sorgen.

Kein Kummer kann mich hier erreichen.
Ich atme leicht und unbeschwert,
spür, wie alle Zweifel weichen
und nichts mehr meinen Frieden stört.

Erfüllt von makelloser Harmonie
durchströmt mich heilend, stärkend, rein,
göttlich durchwirkte Energie.
Ich fühl mich niemals mehr allein.

Die physikalische Welt, so wie wir sie (derzeit) sehen,
ist sicher nicht die einzige Realität im Universum.