© Otto Pötter
Wer guten Sinn’s hier kommt herein,
der soll uns auch willkommen sein.
Doch wem egal Takt und Manier,
der bleibe draußen vor der Tür.
© Otto Pötter
Zufriedenheit auf jeden Fall
erscheint nicht gleich in einem Schwall.
Sie regnet immer tropfenweise,
geht unsichtbar oft auf die Reise.
Sie unbedingt dir zu erzwingen,
wird dir zu keiner Zeit gelingen.
Willst du sie dir zu eigen machen,
so achte auf ein Kinderlachen;
den Stern am dunklen Firmament,
den niemand hier mit Namen kennt;
ein Lied, das mit dem Wind verweht,
ein Mensch, der deinen Schmerz versteht;
die Liebe, die du andern schenkst,
ein Danke, das du heimlich denkst.
Zufriedenheit im Alter blüht,
wenn man ums Gute sich bemüht.
© Otto Pötter
Verdrießlich ist die Langeweile,
man lebt und weiß doch nicht wofür.
Der Müßiggang kennt keine Eile
Und noch viel weniger Pläsier.
Verlor’ne, ungenutzte Zeit
bringt nur Verdruss und Widrigkeit.
Liegt nicht in jeder Lebenslage
Die Chance zur sinnerfüllten Tat?
Verstummt nicht selbst die größte Klage,
wenn man sein „Ja“ gesprochen hat?
Nur in beherztem Streben
wird unsrem Leben Sinn gegeben.
Gelegenheiten aller Arten
ergeben sich, wenn man nur will.
Viele sind’s, die auf uns warten,
geduldig, hoffnungsfroh und still.
Uns bleibt, wir sollten’s stets bedenken,
im Leben nur, was wir verschenken.
© Otto Pötter
Hedwig war, als Frohnatur,
alles andere als stur.
Sie sagte stets: „Mit Gottvertrau’n
lässt sich’s getrost auch anders schau’n.“
Es reichten ihr die kleinen Sachen,
um sich zu freu’n und gern zu lachen –
nicht schallend laut mit Holdrio,
dafür mehr innig, ohne Show.
Man spürte ihre Herzlichkeit,
das machte Hedwigs Dankbarkeit!
Der Grund für ihre Frohnatur:
Sie sah im Leben Gottes Spur.
Es gibt nicht „das Alter“. Es ist eine Frage der Einstellung, ob wir zufrieden alt werden oder mürrisch. Umgehen lässt sich das Altwerden ohnehin nicht; entscheidend ist, wie wir damit umgehen. Die Bibel rät im 90. Psalm, Vers 12, zu einem „weisen Herz“. Darauf rechtzeitig zu achten, ist wichtig, denn: Verhärtet das Herz, wird das Alter zum Schmerz. Dass es nicht soweit kommen muss, verdeutlicht dieser Vortrag zur Wertschätzung des Älterwerdens. Er bietet nicht nur Älteren eine gute Lebenshilfe, sondern allen, die sich schon heute mit dem Älterwerden auseinandersetzen.
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