© Otto Pötter

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Der Kunstausschuss kam zu dem Schluss,
dass frei zwar wären die Gedanken,
sie dennoch aber bräuchten Schranken,
damit geäußert würde nicht nur Stuss;

das gäbe Anlass oft zur Klage.
Auch gäben bei dem ganzen Schmu,
noch Dussel ihren Senf dazu,
umso heikler würd‘ die Lage.

Wie an der Ems geredet würde,
sei, in spärlichem Gebrauch,
Sprache ohne Schwall und Rauch,
knapp gesätzt und ohne Hürde.

Sprachsparbücher gäb’s sogar;
denn längs der Ems, an jedem Orte,
spare man der vielen Worte
und käme dennoch bestens klar.

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Fahrplanstress und Kreisverkehr,
so was gibt es hier nicht mehr;
schauen wie die Wellen rollen,
Robben robbend streun und tollen.

Schlendern auf der Promenade,
wandern, fernab im Gestade;
in warmer Sonne heiß auch träumen,
indes die Wellenkämme schäumen.

Weite weiße Strände,
Dünen ohne Ende;
auf dem Wind die Wolken reiten,
prächtig, bis in ferne Weiten.

Selber locker auch mal trimmen,
radeln, laufen oder schwimmen;
um die Nas‘ gesunde Luft,
in der Nase Bratfischduft.

Den Helgoländer Hummer knacken
und beim Jever Kopp in‘ Nacken.
Doch brauset auch mal der Nordwest,
geht’s kuschelig ins Katennest.

Genießen, träumen, stillvergnügt,
Nordsee, Nordsee, das genügt.

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Ertönt des Jagdhorns Halali,
wirkt das für Jäger wie Magie.
Es scheint, es gibt kein Halten mehr;
nur das Gewehr muss schnell nun her!

Es zieht den Jäger auf die Pirsch,
ihm ist mal wieder nach nem Hirsch.
Der Hirsch jedoch, er denkt: „O Schreck!
Jetzt aber weg hier. Nichts wie weg!“

Schlau späht er mit List und Tücke,
im Wald nach einer sich’ren Lücke.
Indes dem Jäger, schussbereit,
wird lang, sehr lang, die Abschusszeit.

Und macht es auch mal: Piff, Paff, Puff,
so war die Schießerei nur Bluff.
Der Waidmann flieht dem Missgeschicke,
indes der Hirsch schaut nach ner Ricke.

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Die Kulanz an sich ist gängig hier,
doch hat sie auch wohl ihre Grenzen.
Emsseitig nämlich denken wir,
man sollte nicht damit so glänzen.

Doch vernahm man es bewegt,
als einst so sprach der Bauer Lüken:
„Wenn unser Hahn ein Ei mal legt,
spend‘ ich davon das erste Küken!“

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Etwas faltig, etwas kahl,
schleicht Karl zum Örtchen seiner Wahl.
Weil Karl nicht mehr so ganz vital
ist auch so stark nicht mehr der Strahl.

Doch auch der Gang, der mit dem Stuhle,
ist oft begleitet von Gehuule.
Also vertraut sich Karl nun dann
vertrauensvoll dem Doktor an.

Der Medikus, studiert, ganz Ohr,
nimmt sich sodann den Stuhl gleich vor.
Verblüfft ist er – und trollt sich,
Karls Stuhl erscheint ihm holzig!

Und, wie nur kann es möglich sein,
wurmstichig auch noch obendrein.
So dass nun Karl, ein wenig schnöd,
mit seinem Stuhl zum Schreiner geht.