Werte

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Die Werte, an die wir uns halten,
halten und erhalten uns.

Nur Werte ermöglichen es uns,
über uns selbst hinauszuwachsen.

Es braucht einen guten Grund,
um nicht zugrunde zu gehen.

Wenn dahinter nichts vermutet wird,
springt keiner über seinen Schatten.

Gründet das Streben zum Guten nicht in dessen Sinnhaftigkeit,
schließt es den Menschen in sich selbst ein.

Die eigene Gesinnung entscheidet
über die Willensrichtung.

Äußere Einflüsse
sind die Geburtshelfer inneren Wachstums.

Man sollte sich öfter einmal fragen,
wo Leben unter schwierigen Umständen geglückt ist.

Wir verlieren die geistige Freiheit,
wenn wir nicht mehr auf die geistige Würde achten.

Es gibt eine Kreisbewegung
zwischen Glauben und Vernunft.
Der Kreis schließt sich mit dem Gewissen.

Verantwortung heißt: Antwort geben
auf die mir gegebenen Lebensumstände.

Die Vernunft ist das Tor zum Gewissen.

Das Gewissen ist die unleugbare Vernehmung
eines höheren Anspruchs, der in Verantwortung mündet.

Ist Wissen auch verfügbar,
so ist das Gewissen unverfügbar.

Wissen ist nicht trennbar vom Gewissen.

Sinn ist nicht Wissen,
sondern Vertrauen.

Setzt das Gewissen Erkenntnis voraus,
formt der Wille den Charakter.

Lüge ist zuallererst Selbstbelügung
gegen die bessere Einsicht des Gewissens.

Einer bösen Handlung
kann niemals ein gutes Motiv untergeschoben werden.

Sein und Sinn
sind nicht voneinander zu trennen,
beiden gemein aber ist das Sollen.

Sollen heißt,
mit den eigenen Gaben und Beweggründen
dem Ganzen etwas schuldig zu sein.

„Sollen“ bedeutet die Einsicht, dass das gute Handeln
vom Wesenskern des Menschen angetrieben ist.

Erst wenn hinter dem Hindernis etwas aufleuchtet,
ist es schon so gut wie überwunden.

Nur das Herz
ermöglicht uns eine Ahnung von dem,
worüber wir uns den Kopf zerbrechen.

Es gibt nicht nur eine Erbsünde, es gibt auch eine Erbtugend:
Es ist der Gewissensantrieb.

Eine geprüfte Überzeugung wirkt doppelt.

Unser Charakter
schützt uns gegen das Zertretenwerden.

Die Wahrheit
ist das Gegenteil von Beliebigkeit.

Die Wahrheit hat einen Beweischarakter auf etwas Ursächliches,
sonst wäre sie keine Wahrheit.

Die Wahrheit hat es in sich,
aus sich heraus zu wirken.

Ketzer
schneiden aus der Wahrheit etwas heraus
und verabsolutieren es.

Vorurteile sind Einengungen der Wirklichkeit.

Die Sitte schützt uns davor,
nicht an uns selbst zu verfallen.
Eine Moral ohne innere Zustimmung führt zur Neurose.

Hinter jeder Klage
steckt ein blockiertes Wertbewusstsein.

Aus dem Reich der Werte
erhalten die Möglichkeiten ihre Qualität.
Möglichkeiten aber erfordern Langmut und Geduld.

Die Geduld ist
eine nach innen hin gerichtete Tapferkeit,
die durch Langmut lange Mut gibt.

Nichts ist für sich allein nur gut.

Wo Zank und Streit, da ist Partei,
zugleich damit Rechthaberei.

Stets ist das Böse wider den Sinn,
je böser, desto wahnsinniger.

Die Ignoranz von Gemütswerten
führt zur Verrohung.

Immer umschmeicheln die negativen Kräfte das große Ich.

Drängt es der Demut, liebend zu leben,
verzehrt sich der Hochmut, nach Geltung zu streben.

Mit fehlender Ehrfurcht beginnt die Furcht.

Das Erwürgen der Liebe
beginnt mit der Ehrfurchtslosigkeit.

Freiheit ist mehr
als eine Auswahl an Handlungen,
sie gründet sich in stabilen Haltungen.

Es geht nicht darum, „frei“ von etwas zu sein,
sondern frei für etwas zu werden.

Frei werden wir nur in einem geordneten Leben
mit festen Strukturen.

Jedes Ideal ist bedroht
von voreiligen Deutungen.

Sensationslust
ist geistige Energieverschwendung.

Gute Vorsätze
können einem auch den Spaß
an schlechten Gewohnheiten verderben.

Wie schal wäre das Leben,
ohne die Lust am Schönen.

Das Streben nach Glück macht glücklich.

Glück hängt nicht davon ab,
was man hat, sondern was man ist.

Nicht Glück haben,
Glück empfinden, darauf kommt es an.

Kultur ist die Art und Weise,
wie der Geist sich lichtet.

Es lässt sich mit Widersinnigem
oft gut etwas versinnbildlichen.

Jemand ist gebildet,
wenn er sich an den Kulturgütern
erfreuen kann und sie noch bereichert.

Blick nicht zurück im Zorn,
blick ein Stück nach vorn.

Die Höflichkeit
schmückt den Eingang des Hauses

Großmut
ist der Mut zum Vertrauensvorschuss.

Das Glück ist fragil,
der Sinn ist stabil.

Die Dialogfähigkeit
setzt Standfestigkeit voraus.

Toleranz
ist Achtung durch Selbstachtung.

Klugheit zeigt sich darin,
etwas im Licht der Zeit zu betrachten,
die Dummheit darin,
es dem Zeitgeist zu opfern.

Der Genügsame lässt los und gewinnt alles,
der Anspruchsvolle ist auf sich fixiert
und verliert alles (Joh 12,25).

In der Einfachheit liegt die Quelle
der Wertschätzung und Freude.

Die Bescheidenheit
scheidet Sinn vom Unsinn.

Vergebung ist nie vergeblich.

Der Sinn ist vergleichbar mit der Achse eines Wagens,
die trägt und trägt, und nur so, immer wieder tragend,
Belastung und Bewegung ermöglicht.

Der Leben wird unerträglich, ohne Sinn.

Weisheit ist die Kunst, bewusst zu leben
und aus Verlusten Gewinne zu ermöglichen.

Die Demut streckt sich nach dem Licht
in der Dunkelheit.

Liebe heißt: Ja sagen können.

Das Gebot ist ein Angebot,
um in Ordnung zu sein.

Religiosität ohne bejahende Einsicht
unterjocht die Seele.

Von Zeit zu Zeit kommen Menschen in die Welt,
die es ermöglichen,
das Unsichtbare sichtbar zu machen.

Während die Freude oft flüchtig ist,
kann die Traurigkeit
auch hellhörig machen für mehr.

Hilfe im Sterben ist würdevolle Begleitung;
Hilfe zum Sterben, rigide Tötung.

Wir wissen zwar, dass wir sterblich sind,
aber wir leben nicht danach.