Glaube

Religiosität

Religiosität
Sinn, Zuversicht, Gottvertrauen
Das Ende als Wende – Trauersprüche

Bild: pixabay

Leben wir wohl nicht alle
aus einer Kraft,
die größer ist, als wir selbst?

Ob Glaube gesund macht?
Wohl mehr noch, er macht heil.

Die Seele kennt kein Mittelmaß.

Unser Leben endet nicht mit einem Punkt,
sondern mit einem Doppelpunkt.

Was unser Leben so anstrengend macht,
wir vergessen die Gnade.

Im Gebet fängt sich der Mensch.

Gott finden heißt, seinen Ruf als Berufung wahrzunehmen,
da kann kein anderer für uns selbst eintreten.

Im Christlichen liegt „dein Wille geschehe“
genau zwischen Widerstand und Ergebung.
Justiert Geist, der heilt, die Mitte,
ist das rundum heilwirkend;
man im besten Sinne „bei Trost“.

Weder die Angst vor Gott noch betonte Freidenkerei
klärt das Dunkel lähmender Ängste,
das schafft nur ein Gottvertrauen,
das durch innere Zuversicht
zu mehr menschlicher Reife führt.

Nur befreiende Demut klärt das Dunkel lähmender Ängste.

Das Wunder verbirgt sich im Alltäglichen.

Der Körper erhält.
Der Geist erhellt.
Die Seele durchstrahlt.

Was nicht angenommen wird,
kann sich nicht verwandeln.

Die Bibel ist anders zu lesen als eine Zeitung.

Wer glaubt, traut Gott uneingeschränkt alles Gute zu.

Gebete sind immer auch so etwas wie
seelische Orientierungsgespräche.

Seelsorge gleicht zwei offenen Armen,
in denen man sich sicher und geborgen,
aber nicht eingeengt fühlt.

Meditation
spürt dem Wunder der Wandlung nach.

Alles, was ist,
ist von Gott her im großen Zusammenhang der Schöpfung
auf ihn hin ausgerichtet.

Ich möchte glauben, dort,
wo ich das Ganze nicht mehr sehe
und ich als Mensch es nicht verstehe;
da, wo verstummt das klügste Wort.
Ich weiß in Demut, dass mein Blick
das Ganze nicht erkennen kann.
Doch glaub ich, dass ich irgendwann
weit mehr erkenn‘, als nur ein Stück.
(1. Kor 13,12)

Ein stärkender Glaube
lebt von glaubwürdigen Projektionen.

Aufhören zu bitten, das heißt,
aufhören zu glauben.

Glaube
ist der Beschützer unserer Scheidewege.

Wir leben in einer Welt
mit vielen Wirklichkeiten;
die alle auf eine ursächliche
Wirklichkeit hinweisen.

Angst zerbricht
an glaubensstarker Zuversicht.

Ein guter Glaube vertraut Glaubensinhalten
mit lebensförderlichen Aussagen,
die in einem Bekenntnis münden
und sich in ansprechenden Symbolen
sinnvoll zu verdeutlicht suchen.

Gebet ist Herzpoesie.

Wir leben in einer Wirklichkeit,
die alle auf eine ursächliche Wirklichkeit hinweisen.

Das Gebet lässt ruhig werden,
ohne seine Ruhe haben zu wollen;
denn da möchte etwas weiterwirken.

Sich Gott schweigend zu nähern
ist förderlicher, als über ihn zu reden.

Wir denken oft
zu „selbst-verständlich“ von Gott.

In der Ruhe regt sich die Seele,
um uns in den Sinn zu kommen.

Gebet und Gesang
sind das Einatmen der Seele,
Stille und Schweigen
das Ausatmen.

Sich von Berührtem anrühren zu lassen,
gleicht einem Gebet –
dabei scheint das Unberührbare durch.

Erst die Bereitschaft,
in das Schweigen zu horchen, ermöglicht es,
seiner inneren Stimme zu gehorchen.

Besser glauben,
als grübeln.

Glauben beginnt in der Bereitschaft,
Vertrauen gegen Kontrolle einzutauschen.

Überzeugungen zu sammeln,
ersetzt keinen Glauben.

Das Gegenteil vom Glauben
ist nicht Unglaube, sondern Misstrauen.

Glaube und Sinn sind heilende Fiktionen,
die jenseits dessen liegen,
was Wissenschaft und Vernunft
dem Menschen geben können.

Der Glaube ist nicht das Heil,
er ist der Weg zum Heil.

Das Heil ist nicht für alle gleich,
jeder ist auf seine Art am Heil mitbeteiligt.

Hoffnung und Zuversicht
gibt es nur für die Nichtfertigen,
für die Suchenden, die darauf vertrauen,
dass das Wesentliche noch kommt.

Was unser Leben so anstrengend macht?
Wir vergessen die Gnade.

Die stärksten seelischen Kräfte
sind das Staunen und die Erschütterung.

Nicht Gott hört auf, Gott zu sein,
weil angeblich die Menschen seiner nicht bedürfen,
wohl aber wird der Mensch weniger Mensch,
wenn er glaubt,
ohne Gott, Mensch sein zu können.

Im Prozess gegen Gott
macht man sich selbst zum Götzen.

Wer Religion bekämpft,
schlägt sich den Kopf am Sinn des Lebens.

Schaffen auch wohl immer mal wieder
einige Staaten Gott ab,
so ist und bleibt Gott dagegen
ja nun doch erstaunlich tolerant.

Ohne Gott Häm‘ und Spott.

Wo Frieden, da Gott.

Man kann ohne Gott leben,
mit ihm aber lebt es sich besser.

Gott geht dem entgegen,
der zu ihm kommen will.

„Vielleicht“ reicht nicht für Gott,
aber es ist schon mal ein guter Anfang.

Fehlt dem Glauben die innere Gewissheit,
hat der Aberglaube leichtes Spiel.

Unausgesprochen verbirgt sich im Glauben
eine vertrauensvolle Offenheit;
wer hingegen seinen Glauben
durch letzte Gewissheiten absichern will,
verfällt dem Aberglauben.

Aller Aberglaube
ist ein Glaube mit einem Aber.

Die Fenster zu Gott
sind keine Schaufenster.

Gott und der Glaube
sind keine emotionalen Handelsgüter
einer spirituellen Marktwirtschaft.

Wir können nicht etwas von Gott wollen,
ohne ihn nicht auch selbst zu wollen.

Brechen stärkende Obervorstellungen,
drängen furchterregende Untervorstellungen nach oben.

Religion darf keine geordnete Magie sein.
Die Magie verfällt dem Wahn,
Gott in die Verfügungsgewalt des Menschen zu bekommen.

Der christliche Glaube hat Konsequenzen.

Wer glaubt, nimmt alles ins Gebet.

Spiritualität, die Konflikte verharmlost,
säuselt um sich selbst.

Nicht wo der Himmel ist, ist Gott;
sondern wo Gott ist, ist der Himmel.

Glaube ist alles andere als „Ja und Amen“.

Ja sicher gibt es die Sünde!
Wie immer wir es nennen,
Sünde ist der Widerspruch zur eigenen Vernunft.

Was wir Sünde nennen, ist entweder
ein widernatürliches Verhalten
oder die Tat wurzelt in einem Mangel
an gesunder Selbsterkenntnis,
indem man sich etwas anmaßt,
was einem gar nicht zusteht.

Schlimmer noch als die Sünde selbst
ist der blinde Trotz, einfach so zu tun,
als ob alles in Ordnung wäre.

Wird die Sünde geleugnet,
feiert der Teufel fröhliche Urständ.

Vermeide die erste Sünde
und du ersparst dir viele andere.

Sünde „sondert ab“.

Es gibt eine Kreisbewegung
zwischen Glauben und Vernunft.
Der Kreis schließt sich mit dem Gewissen.

Propheten verkünden Gottes Auflehnung
gegen Sünd‘ und Schande in der Welt.

Es fehlt am nötigen Biss,
je mehr der religiöse Jargon ausleiert.

Was besonders die Kirche auch sein soll?
Eine heilsame Widerstandsbewegung
gegen die Gleichgültigkeit der Welt.

Der Kernsatz der Frohen Botschaft lautet:
Fürchte dich nicht.

Je stärker der Sinnanruf,
umso deutlicher das Bekenntnis
und umso überzeugender die Tat.

To make the best of it:
Das Beste ist, das Beste daraus zu machen.

Gott gibt seine Gnade nicht auf Vorschuss.

Wer von Gott spricht,
muss nach vorne hin offen sein.

Glaube ist Bejahung.

Gott wirkt durch Zweitursachen:
Schöpfung, Natur und Kreatur.

So wie in jedem Wassertropfen Wasser
und in jedem Funken Feuer ist,
ist auch in jedem Geschöpf der Schöpfer.

Wenn wir von Naturgesetzen reden,
stellt sich die Frage nach dem Gesetzgeber.
Schuf Gott das Meer, bauten wir die Schiffe,
er schuf den Wind, wir die Segel.
Selbst bei Windstille noch
inspirierte sein Heiliger Geist uns,
zu rudern.

Das ist der stärkste Glaubenssatz:
Selbst größtes Unglück
soll niemals zum Unheil werden.

Als Menschen
stehen wir mit den Füßen auf der Erde
und berühren mit der Stirn den Himmel.

Je ungewisser das Empfinden,
umso notwendiger das Gebet.

Zweifel, der die Hoffnung erwürgt,
mündet in Verzweiflung.

Unser Leben schwankt zwischen
Verheißung und Verhängnis;
der Mythos bringt beides in die Waage.

Wer glaubt, braucht keine Beweise,
Hinweise genügen ihm.

Glaube verändert nicht die Fakten,
aber den Blick,
mit dem wir die Fakten betrachten.

Alles bleibt sich gleich
und doch ist im Licht des Glaubens
gleich alles ganz anders.

„Die Wahrheit“ in der Religion
bleibt immer unaussprechlich.
Sie ist nicht im Kopf zu finden,
sondern im Empfinden (Joh 18,38).

Von Heiligem geht Heil aus,
das erschüttert.

Da, wo Besonderes geschieht,
scheint die Ewigkeit mit durch.

Wir Menschen sind Doppelwesen,
die als Verpuppung gleichsam
eine höhere Existenz in sich tragen.

Wir leben Wand an Wand
mit dem Absoluten.

Glauben ist immer ein Schritt von sich weg,
hin zu etwas, was über uns hinausweist.

Wenn ich davon ausgehen kann,
im Leben geleitet zu sein,
so bedarf es meinerseits
eine Einwilligung ins Geleitetsein.
Erst das festigt meinen Glauben,
alles andere wären nur schöne Worte.

Glaube? – Ich lasse mich los
und verlasse mich auf Gott.

Gottesdienst gründet in der Bereitschaft,
Gott zu dienen –
nicht die eigenen Vorlieben
beweihräuchern zu lassen.

Im Glauben werden der Wirklichkeit
Möglichkeiten zur Seite gestellt,
die der menschlichen Sehnsucht
tief innerlich entsprechen.

Was wäre ein Fest
ohne Formen und Riten?
Da lädt das festliche Glockengeläut
zu einer besonderen Feier
und im Gottesdienst ist es die Liturgie,
die die Würde dieser Feier wahrt.

Die Marienverehrung
verleiht dem Christentum
Menschlichkeit und Wärme.

Sinnverlust ist die Obdachlosigkeit der Seele.

In jedem Gottesdienst
wird dem Wohlwollen
feierlich Raum gegeben.

Wenn es heißt: „Wie neu geboren“,
so ist genau das mit der Taufe gemeint.

Glaube und Liebe
sind Motivationen des Künftigen,
mit heutiger Wirkung.

Die Mythologie
ist der Ursprung der Geschichte –
und der Weitsprung in die Geschichte …

Wer anders denkt,
denkt manchmal für mich mit.

Wer wäre schon
mit seinem Glauben fertig?
Mit einem fertigen Glauben
kann ich andere fertig machen,
mit einem suchenden andere besuchen.

Die verschiedenen Religionen
lassen sich am ehesten verstehen,
wenn man sich ihre Feste näher betrachtet.

Auf dem Werdegang meines Lebens
erscheint mir „die Kirche“
als ein einladendes Gasthaus,
um gestärkt und zuversichtlich
weitergehen zu können.

Gott ist Stütze mir und Licht;
Gottes Geist verlässt mich nicht.

Das Gebet ermutigt,
ohne Angst seinen Weg
auch mal allein zu gehen.

Hingabe? Ich halte mich Gott hin
und vertraue seiner Gabe.

Hingabe ermöglicht eine leise Berührung;
ganz fein werden wir
im schönsten Sinne des Wortes schwach –
und etwas Großes wird stark …

Ist von Gott die Rede,
ist das Ende der Sprache erreicht.

Gäbe es auch nur zwei glaubensbezeichnende Worte, so wären es Friede und Freude, auf spanisch „Paz y Alegria“. Diese beiden Worte verwendete als Charakteristikum Gottes der mexikanische Bischof Jesús Sahagún de la Parra (* 01.01.1922), Ordinarius der Diözese Tula von 1961 – 1985, als Vermächtnis anlässlich seines einhundertsten Geburtstages am 01.01.2022 in Uruapan, Mexico (Michoacán) – hier im Originalton zu hören:

„Nur durch gegenseitigen Respekt unserer kulturellen Wurzeln sind Fortschritt, Frieden und Freude durch Gottes Heil möglich.“ Jesús Sahagún de la Parra

Behütet und geborgen

Ich möchte Stress mit Ruhe tauschen
einfach da sein, still, geborgen.
So möchte ich nach innen lauschen,
wohlbehütet, ohne Sorgen.

Es atmet mich im Schweigen.
Ich ruhe, ganz ergeben.
Von innen her nun steigen
Bilder auf, die mich beleben.

Statt zu denken, schaue ich.
Transparent schau ich, lichtfein …
Herz und Seele öffnen sich
und lassen Sternenschein hinein.

Ich fühl mich frei, empfinde Weite,
warm durchstrahlt von hellem Licht.
Gott steht schützend mir zu Seite,
es ist, als ob Er mit mir spricht.

Mir zeigt sich, wer ich wirklich bin;
ich seh‘ mich klar auf meinem Weg,
als Ziel voraus mein Lebenssinn
und hinter mir manch Sakrileg.

Seelenruhig wird mir gewiss:
Ich bin behütet und geborgen.
Heil ist alles, ohne Riss,
unbekannt sind Angst und Sorgen.

Kein Kummer kann mich hier erreichen.
Ich atme leicht und unbeschwert,
spür, wie alle Zweifel weichen
und nichts mehr meinen Frieden stört.

Erfüllt von makelloser Harmonie
durchströmt mich heilend, stärkend, rein,
göttlich durchwirkte Energie.
Ich fühl mich niemals mehr allein.

Die physikalische Welt, so wie wir sie (derzeit) sehen,
ist sicher nicht die einzige Realität im Universum.