Schein und Sein

Bild: pixabay

Ich steh nicht mehr im Rampenlicht,
Komplimente werden rar.
Ob ich da bin oder nicht,
man nimmt mich kaum noch wahr.

Und schau ich in den Spiegel,
was spiegelt sich mir da?
Bin ich, mit Brief und Siegel,
noch immer der, der ich mal war –

mir selber treu und wesensgleich?
Was bin ich, und was möcht ich sehn?
Kann ich, zu andern im Vergleich,
recht gut noch zu mir selber stehn?

Schön sein mag der schöne Schein,
nicht minder schön doch auch der Kern.
Mag ich auch nicht umschwärmt mehr sein,
ich hab mich nach wie vor noch gern.


Bücher von Otto Pötter aus dem Aschendorff Verlag Münster
z.B. Vom kleinen und vom großen Ich oder Jeden Tag etwas, aber keinen Tag nichts
sind zeitlos wertvolle Lebensbegleiter