Wir leben in einer Welt
mit vielen Wirklichkeiten (Wahrheiten);
die alle auf eine ursächliche
Wirklichkeit hinweisen (Weisheit).
Viel Wissen schenkt noch keine Gewissheit.
Glaube baut auf das Vertrauenkönnen,
auf Glaubensinhalte mit prädikativen Aussagen,
die in einem Bekenntnis münden
und sich in Symbolen zu verdeutlicht suchen.
Wir leben Wand an Wand
mit dem Absoluten.
Gott wirkt durch Zweitursachen:
Schöpfung, Natur und Kreatur.
Als Menschen
stehen wir mit den Füßen auf der Erde
und berühren mit der Stirn den Himmel.
Man kann ohne Gott leben,
mit ihm aber lebt es sich besser.
Wenn ich davon ausgehen kann, im Leben geleitet zu sein,
so bedarf es meinerseits eine Einwilligung ins Geleitetsein.
So fügt sich der eigene Wille in die Synchronisation mit dem Höheren.
Alles bleibt sich gleich
und doch ist im Licht des Glaubens
alles gleich ganz anders.
Die größten seelischen Kräfte
sind das Staunen und die Erschütterung.
Von Heiligem geht Heil aus, das erschüttert.
Sich von Berührtem anrühren zu lassen,
gleicht einem Gebet.
Dabei scheint das Unberührbare durch.
Gebet und Gesang sind das Einatmen der Seele;
Stille und Schweigen das Ausatmen.
Der Glaube ist nicht das Heil,
er ist der Weg zum Heil.
Wer wäre schon mit seinem Glauben fertig?
Mit einem fertigen Glauben
kann ich andere fertig machen,
mit einem suchenden andere besuchen.
Hoffnung und Zuversicht
gibt es nur für die Nichtfertigen,
für die Suchenden, die darauf vertrauen,
dass das Wesentliche noch kommt.
Glaube und Liebe
sind Motivationen des Künftigen,
was heute wirkt.
Besser glauben, als grübeln.
Angst zerbricht
an glaubensstarker Zuversicht.
Je ungewisser das Empfinden,
umso notwendiger das Gebet.
„Amen“ ist oft das beste Wort.
Gott wird’s schon wenden ohne Klag,
Gott sei gepriesen, Tag um Tag.
Was unser Leben so anstrengend macht?
Wir vergessen die Gnade.
Wer das Leben in sich sprechen hört,
wird vom Gerufenen zum Berufenen.
Der Glaube macht gelassen,
weil man sich im Letzten dem Absoluten überlassen kann.
Glauben ist immer ein Schritt von sich weg – hin zu etwas;
etwas, was über uns hinausweist.
Der Glaube wirkt nicht hypothetisch,
er will nicht aufgeschoben oder nur bei Gelegenheit besonders erhoben sein,
nein, er will ganz einfach eingewoben sein im Hier und Jetzt.
Die Mythologie ist der Ursprung der Geschichte –
und der Weitsprung in die Geschichte …
Wer von Gott spricht,
muss nach vorne hin offen sein.
Welt und Schöpfung sind nicht,
sie werden.
Das Heil ist nicht für alle gleich,
jeder ist ununterbrochen am Heil mitbeteiligt.
Wer glaubt, braucht keine Beweise,
Hinweise genügen ihm.
Mystische Erfahrungen
brauchen keine Erklärungen.
Gott offenbart sich mehr in dem,
was er nicht ist, als in dem, was er ist.
Wer meint, viel von Gott zu wissen,
verfehlt ihn.
Religion darf keine geordnete Magie sein.
Die Magie verfällt dem Wahn,
Gott in die Verfügungsgewalt des Menschen zu bekommen.
Fehlt dem Glauben die innere Gewissheit,
hat der Aberglaube leichtes Spiel.
Gott gibt seine Gnade nicht auf Vorschuss.
Brechen stärkende Obervorstellungen,
drängen furchterregende Untervorstellungen nach oben.
Nicht Gott hört auf, Gott zu sein,
weil angeblich die Menschen seiner nicht bedürfen,
wohl aber wird der Mensch weniger Mensch,
wenn er glaubt, ohne Gott, Mensch sein zu können.
Im Prozess gegen Gott
macht man sich selbst zum Götzen.
Wer Religion bekämpft,
schlägt sich den Kopf am Sinn des Lebens.
Je mehr du Sinn erklären willst,
je mehr Unsinn kommt dabei heraus.
Sinnverlust ist die Obdachlosigkeit der Seele.
Ohne das Licht
wäre die Sehkraft bedeutungslos.
Wahrheit in der Religion bleibt unaussprechlich.
Sie ist nicht im Kopf zu finden, sondern im Empfindfen (Joh 18,38).
Frömmigkeit ist die Treue im Glauben.
Mystiker werden deshalb oft überhört,
weil sie unerhört fromm sind.
Gläubige sind wie Magnetnadeln;
man mag sie drehen wie man will,
sie wenden sich dem einen Pol zu.
Möglichkeit und Wirklichkeit
ziehen sich gegenseitig an.
Glaube und Sinn sind heilende Fiktionen,
die jenseits dessen liegen,
was Wissenschaft und Vernunft dem Menschen geben können.
Gott ist Stütze mir und Licht;
Gottes Geist verlässt mich nicht.
Propheten verkünden Gottes Auflehnung
gegen Schande und Ungerechtigkeit.
Was soll die Kirche sein?
Eine heilsame Widerstandsbewegung
gegen die Gleichgültigkeit der Welt.
Jede Sünde wurzelt in einem Mangel an Selbsterkenntnis,
indem man sich etwas anmaßt,
was einem gar nicht zusteht.
Sünde ist vor allem auch
eine christliche Verschlafenheit
gegen den Zynismus der Welt.
Wird die Sünde geleugnet,
feiert der Teufel fröhliche Urständ.
Sünde ist der Widerspruch
zur eigenen Vernunft.
Es ist wider die Natur,
irgendwann nicht mehr sein zu wollen.
Seligkeit keimt aus der Seele;
sie ist mehr als Harmonie.
Das irdische Sterben
ist die himmlische Geburt.
Wird uns der Tod zum göttlichen Geheimnis,
können wir getrost das Zeitliche segnen.
Der Tod ist nicht das Ende,
sondern die Wende.
Ist von Gott die Rede,
ist das Ende der Sprache erreicht.