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Europa

© Otto Pötter

Bild: pixabay

Arglist, Trugbild und Tabu …
Gräben graben, Türen zu?
Zäune zieh’n und Mauern bau’n?
Und dann? – Wie in die Welt wohl schau’n?

Zwar braucht jeder wohl sein Reich,
aber, Gott erbarm, nicht gleich
eine Festung in der Welt,
die and‘re in die Ecke stellt.

Denn ist ’s auch noch so schön daheim:
Keiner lebt für sich allein.
Türen öffnen, reden, lachen,
all das kann uns nur reicher machen.

Gäb’s ein Wort hierfür mit Mut,
so wär‘ „Europa“ dafür gut.
Grenzen öffnen, Weite wagen,
allein wird keiner dann verzagen.

Viel mehr „Wir“ statt stur nur „Ich“,
schafft Raum zur Mitte, durchgängig.
Dort hat bei Chorgesang und Tanz
auch Krieg und Zwietracht keine Chance.

Hinweis

© Otto Pötter

Bild: pixabay

Wer Unfug trivial hofiert,
verliert.
Im Falle eines Falles
dann oft auch schon mal alles.

Ambiguitätstoleranz

Bild: pixabay

Wir können uns winden und noch so wenden,
es hat auch mit Hochmut nichts weiter zu tun,
es gibt nun mal kluge Worte, die senden
das rechte Signal, ohne jedes Vertun.

Davon ist eines in Reinkultur
emsisch, ohne Firlefanz,
doch bleibt es auf der rechten Spur,
die Ambiguitätstoleranz.

Hätten wir davon nur mehr,
wie weitaus besser ging es uns!
Es liefe nicht sogleich was quer
mit Hickhack zwischen Hinz und Kunz

Die Ambiguitätstoleranz
stärkt Groß- und Langmut ohnegleichen;
aus dieser standfesten Distanz
kann Trotz sich nur von dannen schleichen.

Wunderbar

© Otto Pötter

Bild: Tobias Pötter 2025

Ich möchte Stress mit Ruhe tauschen.
Einfach da sein, still, geborgen.
Wie Blumen mit der Blüte lauschen –
unbefangen, ohne Sorgen.

Es atmet mich im Schweigen.
Ich ruhe, ganz ergeben.
Mir ist, als würd‘ ich mich verneigen
vor dem, was mich empor will heben.

Ich fühl mich frei, empfinde Weite,
warm durchstrahlt von hellem Licht.
Ich nenn es das Gebenedeite,
mir ist, als ob es mit mir spricht.

Ob Cherub oder was auch immer,
es durchdringt mich ganz und gar.
Mir ist, als wär’s von Gott ein Schimmer –
ich fühl mich einfach wunderbar.

Ganz einfach

von Otto Pötter

Bild: pixabay

Statt immer nur zu leisten,
empfangen wir am meisten
durch Offenheit und Stille –
wenn zur Ruhe kommt der Wille.

Denn über jeden Willen wollen
willentlich wir mehr noch rollen;
bis letztlich kaum noch etwas glückt,
weil alles schwankt, bis dass es kippt.

Dabei wär es so einfach:

Statt immer nur zu leisten,
empfangen wir am meisten
durch Offenheit und Stille –
wenn zur Ruhe kommt der Wille.