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Stuhlgang

© Otto Pötter

Bild: pixabay

Etwas faltig, etwas kahl,
schleicht Karl zum Örtchen seiner Wahl.
Weil Karl nicht mehr so ganz vital
ist auch so stark nicht mehr der Strahl.

Doch auch der Gang, der mit dem Stuhle,
ist oft begleitet von Gehuule.
Also vertraut sich Karl nun dann
vertrauensvoll dem Doktor an.

Der Medikus, studiert, ganz Ohr,
nimmt sich sodann den Stuhl gleich vor.
Verblüfft ist er – und trollt sich,
Karls Stuhl erscheint ihm holzig!

Und, wie nur kann es möglich sein,
wurmstichig auch noch obendrein.
So dass nun Karl, ein wenig schnöd,
mit seinem Stuhl zum Schreiner geht.

Der Wetterfrosch

© Otto Pötter

Bild: pixabay

Es hüpfte einst, ohne Dispens,
ein Frosch – mit Schwung – weg von der Ems.
Er schaute um sich so beim Schlendern,
um sich beruflich zu verändern.

So kam er an in Quakenbrücke
und sah gleich eine tolle Mücke.
Sein Quaken dort verhieß ihm Glück,
in diesem Orte, Quakenbrück.

Man könnte nun darüber lachen,
doch mit Mücken Mücken machen,
ist unumwunden genial,
zumal auch noch biovital.

So paart er klug dort seine Trümpfe
und spielt keck mit der Kunden Wünsche.
Er bläst sich auf, als hätt‘ er
im Sinn nur noch das Wetter;

verkündet’s lauthals mit Gequake
und schnappt nach Mücke oder Schnake.
Inzwischen machte er mit Ehre,
als Wetterfrosch groß Karriere –

und kann die größten Sprünge machen!
Lache, wer da noch will lachen …

Nur für Reiher

Bild: pixabay

Steif steht de Reiher, ganz allein,
als hätte er sich selbst vergessen.
Apart steht er auf Stelzenbein’
und lauert auf sein Abendessen.

Geduldig, doch voll Zuversicht,
späht unverzagt er in den Weiher –
bis dass er zuschnappt, spitz erpicht
auf einen Happen, nur für Reiher!

Kein Rebellengebelle

© Otto Pötter

Bild: pixabay

Es bellt ein Hund in Bielefeld,
der ebenso wie viele bellt,
jedoch nicht hält,
was er so bellt
und damit andere verprellt.

Wer sich zu uns jedoch gesellt,
dem sei zunächst einmal bestellt,
dass er den Mund wohl besser hält,
statt uns verprellt
und auch so bellt,
wie dieser Hund in Bielefeld.

Ein Wink darum, auch ohne Appelle:
Bitte kein Rebellengebelle.

Gut im Fluss

© Otto Pötter

Bild: pixabay

Seufze nicht: „Mein lieber Schwan!“
Entzieh‘ dich lieber Wahn und Gram.
Der liebe Schwan, er schwant nicht nur,
er schmückt in Wahrheit Fluss und Flur.

Doch hier Geklingel, da ein Klick,
verdreht im Alltagsstress den Blick –
so dass vor lauter Schwanen wir,
schwups, untergeh‘n im Jetzt und Hier.

Der Kampf um Halt und Contenance,
bleibt oft so blindlings ohne Chance.
Und dann? Dann gibt es, Gott sei Dank,
am stillen Ufer eine Bank.

Jenseits von krassem Stress und Schwanen,
lässt sich in Ruh‘ hier mehr noch ahnen.
Wie würdevoll der Schwan hingleitet
und sacht der Strom sich endlos weitet …

Ob bei Sonne oder Regen
fließt wendig er dem Ziel entgegen;
es ist, als spüle so der Fluss
ineins hinweg Stuss und Verdruss.

Mithin schwant gleich noch etwas mehr:
Es muss nicht gleich Gott weiß was her,
um wendig gut im Fluss zu sein –
ein Schwan reicht schon am Wasserrain!