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Ambiguitätstoleranz

Bild: pixabay

Wir können uns winden und noch so wenden,
es hat auch mit Hochmut nichts weiter zu tun,
es gibt nun mal kluge Worte, die senden
das rechte Signal, ohne jedes Vertun.

Davon ist eines in Reinkultur
emsisch, ohne Firlefanz,
doch bleibt es auf der rechten Spur,
die Ambiguitätstoleranz.

Hätten wir davon nur mehr,
wie weitaus besser ging es uns!
Es liefe nicht sogleich was quer
mit Hickhack zwischen Hinz und Kunz

Die Ambiguitätstoleranz
stärkt Groß- und Langmut ohnegleichen;
aus dieser standfesten Distanz
kann Trotz sich nur von dannen schleichen.

Lächeln

© Otto Pötter

Bild: pixabay

Bist du traurig, hast du Sorgen?
Kann ich dir mein Lächeln borgen.
Nimm es nur und nütz es gut,
dass es gute Wirkung tut.

Hilft es dir und bringt’s dir Glück,
dann bring’s mir irgendwann zurück.

Die Zehn Gebote

im Alltagsvers

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Ich bin dein Gott, dein Schutz und Schild,
drum achte das, was jeher gilt.
So halte stets in gutem Lote,
diese meine Zehn Gebote:

  1. Vergötter keine Macht der Welt;
    lass mich Dir treu zur Seite stehn.
    Ich bin dein Gott, der dich erhält,
    mit Mir wirst du nie untergehn.
     
  2. Halt Mich im Leben treu in Ehr‘;
    bekenne achtsam Meinen Namen.
    So offenbart sich immer mehr
    der Sinn. Sag du dazu dein Amen.
     
  3. Verrenn dich nicht im Übermaß
    in Arbeit, Stress oder Klimbim.
    Tu gern auch für die Seele was,
    drum sei der Sonntag dir Gewinn.
     
  4. Seid einander zugetan
    als Vater, Mutter oder Kind.
    Und nehmt euch gern mal in den Arm,
    auf dass die Liebe wieder stimmt.
     
  5. Halte an dich, niemals morde!
    Leben ist das höchste Gut.
    Achte Pflanzen, Tiere, Worte;
    sei vor Rufmord auf der Hut.
     
  6. Breche nicht den Ehebund
    Leichthin aus zügelloser Gier.
    Befasse dich auch nicht mit Schund,
    bewahre dir ein Ehrgespür.
     
  7. Lass liegen, was dir nicht gehört.
    Raub und Stehlen bringt kein Glück.
    Auch Raffgier ohne Rücksicht stört
    und macht kaputt nur, Stück für Stück.
     
  8. Dein Wort sei ehrlich stets und klar,
    nicht zweischneidig oder gerissen.
    Ist das, was du sagst fair und wahr,
    belastet ’s auch nicht dein Gewissen.
     
  9. Sei vor Begehrlichkeiten auf der Hut.
    Der Geiz stößt ab durch Unmanier.
    Wem nie genug ist Geld und Stuss,
    vertreibt das Glück durch seine Gier.
     
  10. Nicht alles was da lockt, macht froh,
    schon nicht in Sodom und Gomorra.
    Besser ist es für dich so:
    Ora et labora.

Vom A und Ω

© Otto Pötter

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Oft tropfen, arg einsam, die Tage dahin;
in jedem Tropfen die Frage nach Sinn.
Mag quälen das Tröpfeln auch noch so sehr,
es stellt jeder Tropfen die Frage nach mehr …

Stell’n wir dem Geschick uns nicht länger quer,
stellt‘s neue Bezüge zum Leben her.
Großes erscheint uns dann plötzlich ganz klein;
das Kleine dagegen viel echter und rein.

Es rückt, statt zu hadern mit seinem Geschick,
das wirklich Wichtige mehr in den Blick.
So können wir wunderbar wieder lernen,
uns vom A und Ω nicht so weit zu entfernen.

Leben, wofür

© Otto Pötter

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Verdrießlich ist die Langeweile,
man lebt und weiß doch nicht wofür.
Der Müßiggang kennt keine Eile
Und noch viel weniger Pläsier.

Verlor’ne, ungenutzte Zeit
bringt nur Verdruss und Widrigkeit.

Liegt nicht in jeder Lebenslage
Die Chance zur sinnerfüllten Tat?
Verstummt nicht selbst die größte Klage,
wenn man sein „Ja“ gesprochen hat?

Nur in beherztem Streben
wird unsrem Leben Sinn gegeben.

Gelegenheiten aller Arten
ergeben sich, wenn man nur will.
Viele sind’s, die auf uns warten,
geduldig, hoffnungsfroh und still.

Uns bleibt, wir sollten’s stets bedenken,
im Leben nur, was wir verschenken.